© 2004 NAOKI URASAWA, Studio Nuts/Shogakukan, VAP, NTV

Der Publisher KSM Anime hat mittlerweile das vierte Volume des Animes „Monster“ auf Disc veröffentlicht, womit die zweite Hälfte des Animes eingeläutet wird. Wir haben uns auch die nächsten Episoden nicht entgehen lassen und präsentieren euch unsere Review zur Blu-ray-Fassung.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der erste Schuss
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Im vorangegangenen Volume hat es Kenzo Tenma nach München verschlagen, wo er auf Johann Liebert trifft, der sich in den inneren Kreis des Millionärs Hans-Georg Schubert eingeschleust hat. Zur Feier einer großzügigen Bücherspende findet in der Münchner Bibliothek ein Fest statt, bei dem es zu einem dramatischen Showdown zwischen Kenzo und Johann kommen soll. Doch kann ein so rechtschaffener Mensch wie Kenzo wirklich erwägen, Johann zu töten, und was hat es mit dem tschechischen Bilderbuch auf sich? Diese und weitere Fragen werden im mittlerweile vierten Volume der Anime-Serie „Monster“ beantwortet.

Während auf der errichteten Bühne Hans-Georg Schubert für seine großzügige Spende geehrt wird, hat sich Kenzo Tenma mit einem Scharfschützengewehr auf eine erhöhte Plattform in der Bibliothek zurückgezogen und Johann ins Visier genommen. Doch irgendwie scheint der blonde Gigant Kenzos Absichten zu erahnen, denn er grinst selbstbewusst direkt in den Lauf des Gewehrs, was Kenzo zögern lässt. Gerade als er den Entschluss fassen will, wird er von hinten brutal überwältigt. Es ist niemand anderes als Johanns Handlanger Robert, der Kenzos Waffe abnimmt. Stattdessen nimmt er Schubert ins Visier, was vermutlich Johanns ursprünglicher Plan war. So wird es aussehen, als hätte Kenzo Tenma einen weiteren Mord begangen. Hans-Georg Schubert ist jedoch nicht dumm und nutzt seine Rede, um die Menschen behutsam aus dem Saal zu bitten, bevor die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Im Hintergrund erhebt Johann die Hand und gibt ein Zeichen. Plötzlich fangen alle Bücher an zu brennen.

Es scheint, als habe Johann eine weitere Person benutzt, um die Bibliothek in Flammen aufgehen zu lassen. Schubert entkommt zwar knapp dem Feuer, doch die Frage ist, wie lange noch. Robert, der von der Planänderung nichts wusste, ist so von Johanns Einfallsreichtum überwältigt, dass er den verletzten Tenma aus den Augen verliert. Dieser kämpft sich jedoch auf, ergreift die auf dem Boden liegende Handfeuerpistole und richtet sie auf Robert. Doch Robert glaubt nicht wirklich, dass Kenzo abdrücken wird, schließlich ist er Arzt und seine Berufung ist es, Menschen zu helfen, nicht sie zu töten. Beide haben ihre Waffen gezückt, und überraschenderweise ist es Kenzo, der den Mut aufbringt, zu schießen. Ein Schuss streift Roberts Schulter, gefolgt von einem weiteren, der ihn am Oberkörper trifft und ihn über das Geländer in die untere Etage der Bibliothek stürzen lässt. Eine Entscheidung, die selbst Kenzo Tenma überrascht, denn das ist das erste Mal, dass er auf einen Menschen geschossen hat.

Das Aufeinandertreffen

Alle Ausgänge der Bibliothek waren verschlossen, und der aufsteigende Rauch hatte eine nahezu undurchdringliche Wand gebildet. Von allen Seiten drangen die Schreie der Menschen an Kenzos Ohren, die verzweifelt versuchten, die Türen zu öffnen – bisher erfolglos. Kenzo folgte den Rufen und schoss mit seiner Waffe auf die Scharniere der Haupttür, die schließlich nachgaben. Schnell strömten alle Besucher der Veranstaltung in die Freiheit, doch für Kenzo war die Mission noch nicht beendet. Mit nur noch zwei Kugeln in seiner Waffe wagte sich der Japaner zurück in die Flammen, um seine eigentliche Zielperson zu jagen – Johann Liebert. Der Junge, den er einst gerettet hatte, stand immer noch auf dem Podium, zusammen mit dem mobilitätseingeschränkten Hans-Georg Schubert, der ohne fremde Hilfe nicht von der Bühne kommen konnte. Jetzt standen sich die beiden Männer Auge in Auge gegenüber. Völlig erschöpft zielte Kenzo auf Johann, der sich ihm Schritt für Schritt näherte. Hier hatte er die Chance, den Albtraum endgültig zu beenden, doch er zögerte. Johann war bereits in greifbarer Nähe, und gerade als Kenzo den Abzug betätigen wollte, hörte er die Rufe von Anna Liebert, Johanns Zwillingsschwester, die dasselbe Ziel wie er verfolgte – Johann zu töten. Auch sie war bewaffnet mit einer Handfeuerpistole und im Gegensatz zu Kenzo entschlossen, die Sache zu Ende zu bringen. Johann, der mitten in der verqualmten Halle stand, beobachtete das Szenario mit einem zynischen Lächeln, und dann geschah es. Anna feuerte mehrere Schüsse ab, doch bevor man die Auswirkungen ihres Handelns analysieren konnte, stürzte das Bühnenbild ein und begrub Anna und Hans-Georg Schubert unter einem roten Vorhang.

Inzwischen hatte das Feuer in der Universitätsbibliothek eine Brandruine hinterlassen und Jahrzehnte des Wissens zerstört. Nachdem das Feuer erfolgreich bekämpft worden war, war auch Kommissar Runge am Tatort eingetroffen, um Tenmas Spur zu verfolgen. Ein Anhaltspunkt war Kenzos Pistole, doch aufgrund des Feuers konnten sämtliche Hinweise nicht ausgewertet werden. Anna Liebert und der Unternehmer Schubert hatten den Vorfall überlebt und erholten sich von ihren Verletzungen im nächstgelegenen Krankenhaus. Auch Runge machte sich auf den Weg dorthin, um den „Vampir aus Bayern“ zu befragen, doch noch war er zu schwach für eine Vernehmung. Sein Sohn, Karl Neumann, war jedoch anwesend, konnte aber nicht viel dazu sagen, da er zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht vor Ort war. Doch Kommissar Runge begann damit, eine Fahndung nach Johann Liebert einzuleiten, der seinem Vater nicht von der Seite gewichen war. Wieder tauchte dieser Name auf. Für Runge war Johann Liebert nur ein Phantom, das sich Kenzo Tenma ausgedacht hatte. Doch konnte es wirklich eine reale Person namens Johann Liebert geben, und hatte er möglicherweise die falsche Spur verfolgt?

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Das mysteriöse Bilderbuch

Mittlerweile wurde Anna aus dem Krankenhaus entlassen und hat Zuflucht beim Psychiater Dr. Reichwein gefunden, der sich ihre Lebensgeschichte vollständig angehört hat und feststellte, dass sie mit dem übereinstimmt, was Tenma ihm über die Jahre erzählt hat. Es war auch Tenma, der Nina aus der Bibliothek gerettet hat, bevor er sich zurückzog. Sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt. Hans-Georg Schubert erholt sich unter den Umständen gut, und sein Sohn Karl besucht ihn täglich. Er hat eine wichtige Botschaft, die er seinem Sohn übermitteln möchte. Karl soll sich in Dresden mit einem Mann treffen und ihm etwas Wichtiges mitteilen. Doch wohin ist Tenma verschwunden, und was könnte Johanns nächster Schritt sein? Um mehr Klarheit zu gewinnen, haben sich Dr. Reichwein und Dr. Gillen zusammengeschlossen, um Annas Vergangenheit aufzuarbeiten. Mit Hilfe von Hypnose versuchen sie herauszufinden, warum sie so ängstlich auf ein tschechisches Bilderbuch reagiert hat. Bereits zuvor hatte Johann das Buch gesehen und daraufhin Ohnmacht erlitten. Könnte dies ein weiteres Puzzlestück sein, das die traumatische Vergangenheit der Kinder enthüllt?

In der Therapiesitzung spricht Anna von einer Stadt, die wie ein Märchenland wirkt, von drei Fröschen und einem Bild. Niemand kann sich einen Reim darauf machen, und auch Anna ist sichtlich erschöpft, weshalb die Sitzung vorzeitig beendet wird. Auch beim Abendessen danach versinkt Anna in Gedanken, was Dieter bemerkt. Selbst im Bett lassen sie die Gedanken an die drei Frösche nicht los, und plötzlich hat Anna eine Eingebung. Sie weiß jetzt, was es bedeutet. Früh am nächsten Morgen macht sich Anna alleine auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen, doch Dieter besteht darauf, sie zu begleiten, egal wie gefährlich es sein mag.

In der Zwischenzeit ist Karl in Dresden angekommen und wartet täglich am Bahnhofsvorplatz, um den mysteriösen Mann zu treffen und Schuberts Nachricht zu überbringen. Plötzlich wird er von einem Fremden angesprochen, der sich als Kenzo Tenma herausstellt und die Botschaft empfangen soll, die lautet: „Cedok-Brücke und drei Frösche.“ Was könnte das bedeuten? Anschließend enthüllt Karl, dass die Mutter von Johann und Anna noch lebt und zwar in Prag!

Obwohl immer noch viele Geheimnisse um Johann Liebert ranken, könnte die Antwort auf alle Fragen in Tschechien zu finden sein. Das nächste Ziel ist also klar, aber was erwartet Tenma, Anna und Dieter in Prag? Und wer ist der mysteriöse Wolfang Grimmer, der Kenzo unter die Arme greift? Diese und viele weitere Fragen werden im vierten Volume der Anime-Serie „Monster“ beantwortet, das ab sofort im Handel erhältlich ist.

Ritsch ratsch, knabber knacks, bumm bumm und Schluck.

Bild und Animation

Vorab die technischen Daten der Disc, die sich auch im vierten Volume nicht ändern sollten: Die Blu-ray-Version des Animes kommt zwar in der Standardauflösung 1080p daher, bringt aber nur das Seitenverhältnis 4:3 mit sich, wodurch das Bild links und rechts von einem schwarzen Balken ummantelt wird. Die Produktion des Animes fand bereits im Jahr 2004 statt, als das Standard-Fernsehseitenverhältnis noch 4:3 betrug. Um das vom Regisseur gedachte Bild nicht zu verändern, setzt man bei der Blu-ray auf das Letterboxing, was das Gesamtbild keinesfalls trübt.

Die Produktion des Animes erfolgte bereits im Jahr 2004 im Animationsstudio Madhouse. Bei „Monster“ legt der Regisseur viel Wert bei der Gestaltung, Gestik und Mimik der Charaktere. Das hilft der Serie ungemein beim Spannungsaufbau und bei der Charaktertiefe. Doch auch die Hintergründe und Artdesigns überzeugen mit viel Details und spiegeln die wunderbare Architektur Europas wider. Alles in allem bleibt die Animation von “Monster” also gut.

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Ton und Synchronisation

Zunächst kommen wir zu den grundlegenden Daten. Wie schon gewohnt beinhalten die Discs wahlweise die deutsche oder die japanische Tonspur, wobei letzteres natürlich mit deutschen Untertiteln ausgestattet ist. Erneut setzt man bei der deutschen Vertonung auf einen DTS-HD MA 5.1 Surroundsound, der eine gute Klanglandschaft erzeugt und die Zuschauer des Animes zum Greifen nah erscheinen lässt. Hier können wir also weiterhin nichts bemängeln, denn die Audioqualität ist weiterhin erstklassig.

Die deutsche Vertonung erfolgt weiterhin in der Synchronfirma Think Global Media GmbH mit Sitz in Berlin. Für die Dialogregie ist Thomas Wolf verantwortlich, während das Dialogbuch von Martin Gleitze und Klaudia Szulik verfasst wurde. Wie ihr es von uns gewohnt seid, konzentrieren wir uns bei den Folge-Volumes auf neue Charaktere, die erstmals vorkamen oder prominenter in Erscheinung treten.

Im vierten Volumen rücken gleich zwei Figuren in den Fokus. Da hätten wir zunächst den eher unauffälligen Journalisten Wolfgang Grimmer, gesprochen von niemand Geringerem als Sven Plate, sowie Kimmissar Jan Suk, für den Tobias Diakow gecastet wurde. Svens verspielte und vielseitige Stimme, die wir beispielsweise von Bugs Bunny kennen, passt hervorragend zum Charakter Wolfgang Grimmer, der stets mit einem Lächeln im Gesicht unterwegs ist und sich für seine Mitmenschen einsetzt, insbesondere für Kinder. Seine Hingabe für die jüngere Generation kommt in seiner Synchronisation wunderbar zur Geltung. Alle neuen Synchronsprecher leisten großartige Arbeit und fügen sich nahtlos in den Hauptcast ein. Hier verdienen alle Beteiligten zweifellos ein dickes Lob!

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits kennt, ist die physische Umsetzung des Produkts natürlich weiterhin kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, soll euch aber ein Bild vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und die Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version des vierten Volumes von “Monster”.

Damit alles einheitlich aussieht, spendiert KSM Anime auch dem vierten Volume ein hochwertiges Steelbook, auf dessen Front der verwundetete Kommissar Runge abgebildet ist. Auch dieses Mal ziert ein Zitat die Rückseite des Steelbooks. Dieses Mal hat man sich für „Ritsch, Ratsch, Knabber, Knacks, Buum, Buum.“ entschieden, das aus dem Märchen „Das Monster ohne Namen“ stammt. Im Steelbook selbst befinden sich zwei Discs sowie ein ausführliches Booklet, über die wichtigsten Charaktere sowie auf der Discs befindlichen Episoden. Als digitale Extras hat man sich erneut für eine Bildergalerie sowie Trailer entschieden.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 20. Juli 2023

Publisher: KSM Anime

Genre: Thriller, Psychodrama

Laufzeit: Ca. 311 Minuten

FSK: 16

Ton/Sprache: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

  • Monster – Vol. 1 [Amazon] (BD/DVD) / [Anime Planet] (BD/DVD)
  • Monster – Vol. 2 [Amazon] (BD/DVD) / [Anime Planet] (BD/DVD)
  • Monster – Vol. 3 [Amazon] (BD/DVD) / [Anime Planet] (BD/DVD)
  • Monster – Vol. 4 [Amazon] (BD/DVD) / [Anime Planet] (BD/DVD)
  • Monster – Vol. 5 [Amazon] (BD/DVD) / [Anime Planet] (BD/DVD)
Handlung:

Johann ist nicht zu fassen: Nachdem er Tenma in München wieder einmal gerade so entkommen kann, verliert sich zunächst jede Spur von ihm. Doch Tenmas Jagd auf ihn kennt keine Pause. Auf der Suche nach Informationen zu Johanns Vergangenheit verschlägt es Tenma nach Prag. Grausige Details zu den Vorfällen im Kinderheim 511 kommen ans Licht und ein korrupter Flügel der Prager Polizei versucht, diese Informationen unter Verschluss zu halten. Zudem taucht auch Anna in der tschechischen Hauptstadt auf. Welche Ziele verfolgt sie dieses Mal?


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Überblick der Rezensionen
Handlung
10
Charakterentwicklung
9
Animation
7.5
Synchronisation
9
Unterhaltung
10
review-monster-vol-4-blu-rayMit Volume 4 erreichen wir die Halbzeit der Anime-Serie "Monster", und dennoch werden die Puzzlestücke nur zögerlich zusammengefügt, da immer wieder neue Elemente hinzugefügt werden, die scheinbar nicht in das Gesamtbild passen. In diesem Teil lernen wir noch mehr über die Vergangenheit der Kinder und werden mit neuen Charakteren bekannt gemacht, die frischen Wind in den Anime bringen, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren. Dadurch werden die Handlungsstränge weiter ausgesponnen, was die Zuschauer gespannt bei der Stange hält. Aufgrund dessen sprechen wir auch für Volume 4 das Prädikat "Must-See" aus, das jeder Anime-Fan gesehen haben sollte.
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