© Nanashi Uematsu, Hiroaki Iwaki, SHOGAKUKAN

Wenn dir ein Gott begegnet und dir eine einzigartige Fähigkeit verleiht, wirst du diese nutzen? Stell dir vor, du könntest wissen, wie dein Gegenüber wirklich fühlt oder du könntest denselben Tag immer wieder neu erleben und dafür alle Sachen lesen und spielen, die du schon immer wolltest, ohne dass du einen Tag alterst! Dies sind nur zwei der verschiedenen Gaben, die die sogenannten Raihoshin in „Wie die Götter es wollen“ den Menschen verleihen. Am 8. Februar 2023 erschien der dicke Einzelband bei TOKYOPOP und wir durften Dank des Verlags einen Blick hineinwerfen. Erfahrt in dieser Review, was wir über dieses Werk denken!

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Handlung:

In der Geschichte geht es um die Raihoshin: Götter, die den Menschen während Festen erscheinen und ihnen Kräfte verleihen. Doch wie es oft in solchen Erzählungen ist, ziehen diese Fähigkeiten häufig einen Nachteil mit sich. Es werden sechs verschiedene Fälle erzählt. Beim ersten geht es um die Schülerin Tomomi Onoe. Dem Mädchen begegnet der Gott der Freude Haru, der für den Rest der Menschen unsichtbar ist. Er schenkte Tomomi die Gabe der „Fixierung“, womit sie ein Gefühl für immer einfrieren lassen kann.

Gemeinsam beobachten Tomomi und Haru, wie ein Mädchen von Sasaki, Tomomis Schwarm, abgeblitzt wird. Haru versucht mehr darüber herauszufinden, warum Tomomi sich in ihren Schulkameraden verliebt hat. Sie weiß es selbst nicht so genau und sie wünscht sich, dass es nie so weit gekommen wäre, da sie nicht wirklich so hübsch und süß ist wie das andere Mädchen davor und sie deswegen keine Chance sieht. Zudem hat sie bereits in Sasakis Augen erkannt, dass sie ihm egal ist. Diese Tatsache verletzt sie, doch sie muss es akzeptieren.

Tomomi denkt darüber nach, wie sie die vom Raihoshin gegebene Gabe im Zusammenhang mit Sasaki nutzen kann, doch alle Szenarien, die sie sich ausdenkt, stellen sie nicht zufrieden. Alles läuft nur auf Dankbarkeit, Sorge, sexuelle Erregung oder gar Ekel heraus, was ihr aber alles nichts bringt. Da sie keine Lösung findet, möchte sie Haru wegschicken und wünscht ihm ein schönes, anstehendes Schulfest. Doch der Gott erklärt ihr dann, dass die Liebe, die sie für Sasaki verspürt, nicht nur rein ist, sondern auch wild. Jede positive Sache hat auch seine negativen Seiten. So fragt Haru sie schließlich, was sie eigentlich wirklich will…

Während Tomomis Klasse sich bei ihrem gruseligen Cosplay-Café auslässt, läuft sie mit einem Farbeimer in der Hand durch die Schulgänge. Vor sich entdeckt sie dann ihr Ziel: Sasakis jüngere Schwester Yuzuki. Tomomi folgt ihr in das Mädchenklo und schmiert ihr die Farbe ohne Vorwarnung ins Gesicht. Doch Tomomi hört da noch nicht auf, denn sie flüstert Yuzuki zusätzlich hinzu, dass sie Bescheid wisse, dass sie es mit ihrem Bruder treibe. Schließlich drückt sie ihr noch einen Zettel mit ihrem Namen und einem Ort in die Hand.

Tomomi begibt sich zusammen mit Haru zum angegebenen Ort, wo auch wenig später Sasaki auftaucht. Er ist sichtlich wütend und packt sie am Kragen, wobei Tomomi nur lachen kann. Genau in diesem Moment sind all seine Gedanken nur auf das Mädchen gerichtet und das nutzt Tomomi aus. Sie nutzt ihre Gabe der „Fixierung“ und friert diese Wut gegenüber ihr für immer ein. Sasaki schlägt sie zu Boden und verschwindet mit einem leicht schlechten Gewissen. Am nächsten Tag begegnen sie sich wieder in der Schule und Tomomi sieht Sasaki sofort an, wie wütend er auf sie ist und gar nicht anders kann, als sie zu durchbohren. Dass er an gar nichts und niemand anderen mehr denken kann als an Tomomi, nimmt sie dankend als Geschenk des Raihoshins an…

In weiteren Geschichten begleiten die LeserInnen nicht nur weitere SchülerInnen, sondern auch einen Vater oder eine Lehrerin, die alle von weiteren der Raihoshins heimgesucht werden. Welche besonderen Gaben werden ihnen geschenkt? Und wie nutzen die Götter diese Menschen für ihr eigenes Vergnügen weiter aus? Wenn ihr nun neugierig geworden seid, solltet ihr einen Blick in Hiroaki Iwakis und Nanashi Uematsus „Wie die Götter es wollen“ werfen!

Der Zeichenstil:

Die Zeichnungen sind sehr solide. Besonders die Emotionen werden sehr gut dargestellt. Sei es Traurigkeit, Wut oder Wahnsinn. Auch die Hintergründe machen die Szenerien lebendiger. Uematsu nutzt wunderbar verschiedene, teils leicht übertriebene Perspektiven, die diese Gefühle erst recht verstärken.

Über die AutorInnen:

Über Autor Hiroaki Iwaki ist nicht viel bekannt. Zeichner Nanashi Uematsu dagegen ist sowohl auf der japanischen Künstlerseite pixiv als auch bei Twitter sehr aktiv. Bei beiden Plattformen kann man Ausschnitte von Uematsus neuesten Werk betrachten. Mit „Wie die Götter es wollen“ feiern beide ihr Deutschlanddebüt.

DIE HARTEN FAKTEN

Deutscher Titel: Wie die Götter es wollen
Originaltitel: Kamisama, Boku wa Kizuite Shimatta
Deutscher Verlag: TOKYOPOP
Manga-ka: Hiroaki Iwaki, Nanashi Uematsu
Genre: Drama, Fantasy, Horror, Mystery
Band: 1
Erscheinungstermin: 8. Februar 2023
Kapitelanzahl:  6 + Prolog
Seiten: 356
Extras: –

Im Handel bestellen:
Handlung:

Wenn es auch nur ansatzweise so aussieht, als würden die Menschen ein Fest feiern, tauchen sie auf: die Raihoshin. Und nicht nur das! Haben diese vergnügungssüchtigen Gottheiten jemanden auserkoren, verleihen sie diesem eine besondere Kraft. Doch das Geschenk ist mit Vorsicht zu genießen, denn es kann Segen oder Unheil bringen …


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Überblick der Rezensionen
Gesamtwertung
10
Micha
Servus miteinander! Ich bin die Micha und bin seit August 2021 auch ein Teil des AN-Teams und zuständig für Nachrichten aus dem Manga-Bereich! :3 Neben dem Konsum von Animes und Mangas bin ich selbst auch als Zeichnerin unterwegs!
manga-review-wie-die-goetter-es-wollen-einzelbandEinzelbände haben leider oft das Problem, dass die Handlung aufgrund ihrer wenigen Seitenzahl gequetscht wirkt. Allein dadurch, dass "Wie die Götter es wollen" mehr als 350 Seiten aufweist, ist auch mehr Platz zur Entfaltung der Geschichte gegeben. Obwohl es sich zunächst nur um Kurzgeschichten handelt, sind diese alle irgendwie miteinander verbunden. Mal sieht man im Hintergrund einen Charakter aus einer anderen Geschichte und mal gibt es sogar größere Zusammenhänge, dessen zuerst lose Fäden sich nun verbinden. Zumal dieses Zusammenführen teils unerwartet kam, macht dieses Werk insgesamt sehr spannend. Die Thematik göttlicher Gaben, die doch zu einem schlechten Zwist führen, gibt es oft, doch man ist stets gespannt, wie es zu diesem negativen Punkt kommt und wie dieser umgesetzt wird. Was genau macht die Gabe? Wie kann diese die Situation zum Wahnsinn umschwenken? Gibt es überhaupt einen Weg hinaus? Man möchte nicht zu viel verraten, aber es gibt Geschichten, die einen sich sehr leer fühlen lassen, was man vielleicht schon beim ersten Kapitel mit Tomomi und Sasaki erkennen kann. Alles in allem ist "Wie die Götter es wollen" sehr rund und auch die Zeichnungen sind sehr schön anzusehen. Wir können LeserInnen, die auf leicht düstere Mystery-Geschichten stehen, diesen Einzelband von Hiroaki Iwaki und Nanashi Uematsu nur empfehlen!
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