Spiele Review: Digimon World – Next Order [PS4]

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Früher, in den späten 90’er Jahren, gab es Pokémon! Heute kommt Digimon World: Next Order.

Da der Erfolg so immens war, war es nicht verwunderlich, daß innerhalb kürzester Zeit andere Serien sich an diesen Hype anschlossen. Mit eine der erfolgreichsten war die Digimon-Reihe. Doch in den letzten Jahren ist es um die digitalen Monster sehr ruhig geworden. Dies lag bestimmt auch daran, daß, im Gegensatz zu den Pokémon, kaum Spiele außerhalb von Japan auf den Markt gekommen sind. Jetzt hat der Entwickler Namco Bandai wieder einen Titel auch in die westliche Welt gebracht: Digimon World: Next Order.

Digimon World: Next Order Logo

Das neueste Spiel der Digimon Serie, die vor über 20 Jahren auf der Playstation das erste mal im Westen auftauchte, bringt uns zurück in die Digi-Welt. Es geht darum, mit zwei Digimon-Partnern eine riesige Open-World Karte zu erforschen, um einen bösen Plan aufzudecken, der die digitale Welt ins Chaos stürzen soll.

Digitiere zu….

In einer tamagotchiartigen Pflegemechanik, in welcher man sich um seine beiden Digimons gleichmäßig kümmern muss, wird man durch ein anfänglich einschüchterndes, aber komplexes System geführt, welches die digitalen Monster zur Digitation (Weiterentwicklung) bringen soll. Als sogenannter Zähmer wird der Spieler durch ein ziemlich textlastiges Tutorial gepeitscht, das viel erklären, aber nichts sagt und somit viel Raum für Mutmaßungen läßt.

Doch, sobald man den Spaß daran gefunden hat, wie das mit dem Füttern, dem Heilen und dem, ja, das Darmentleeren (!!!) der Digimons, funktioniert, wird alles viel einfacher und der Titel entfaltet sein Potenzial.

Man muss sich daran gewöhnen, daß es in Digimon World: Next Order einen Tag-/Nacht-Rythmus gibt. So bekommt man seine Ration Fleisch z.B. nur einmal am Tag, man kann den Hauptknotenpunkt, an dem man drei von vier zufälligen Elementen bekommt, auch nur einmal täglich benutzen. So beeinflusst der Zyklus auch die Ereignisse und die Items, die man von besiegten Feinden bekommt, und die Liste der Gegenstände, die man an den Verkaufsautomaten bekommen kann, ändert sich auch.

Digimon World: Next Order folgt einer ganz eigenen Struktur die die Handlung diktiert. Man verlebt die ersten Stunden im dem Titel hauptsächlich damit, das Inventar so aufzubauen, daß man vermeiden kann, daß die Digimons sich schlecht fühlen, krank werden oder in der offenen Welt keine tragbaren Toiletten dabei haben. Dies nimmt am Anfang ein bisschen Tempo aus dem Game.

Worum geht’s, eigentlich?

Nach einem opulenten Einführungs-Video, welches mich sofort in die Zeit der TV-Serie zurück gebracht hat, wird man in die digitale Welt gesaugt. Der Spiele-Charakter, man kann auswählen, ob man einen männlichen oder weiblichen spielt, muss sofort gegen einen übermächtigen Machindramon antreten und lernt, in einem Tutorial mit zwei Digimon-Partnern, die ersten Grundzüge des Kampfes kennen.

Machinedramon

Nach erfolgreichem Kampf lernt man Jijimon kennen, ein weises altes Digimon, das in mir etwas „besonderes“ sieht. Es gibt mir die Aufgabe, die Digimon-Welt zu retten, versprengte Digimons zu finden und in das Dorf zurück zu bringen und das Geheimnis hinter den Machinedramons zu erkunden.

So erforscht man die ersten Stunden die verschiedenen Zonen der Welt, nachdem man sich für zwei Digi-Eier entschieden hat, aus denen die ersten Digimons schlüpfen. Doch bevor man sich auf den Weg machen kann, muss man diese zwei erst einmal trainieren, bis sie die erste Digitationsstufe erreicht haben. Dies geschieht in einem Trainingsraum an einem Automaten.

Der Trainingsraum

Auch hier braucht man eine gewisse Zeit, um heraus zu finden, welche Kombination von Trainings die besten Ergebnisse erzielen und man braucht ein gutes Geschick im Timing, um am Roulette die Boni zu erdrücken. Wenn man dann in der Welt die verlorenen Digimon findet, kann man sie, durch die Erledigung von Aufgaben, dazu bewegen, ins Dorf zurück zu kehren. Puzzles und/oder Kämpfe, Sprechen mit anderen Digimons bringen da den Erfolg.

Dann hat man genug Monster gefunden um sich gegen einen Boss anzutreten, oder ein Ereignis auszulösen, welches zu einer Zwischensequenz führt, die die Geschichte weiter treibt.

Sobald dann genug große Grundstücke besetzt hat, funktioniert Digimon World erst richtig. Das Spielstadt Zentrum erblüht, durch die ganzen gefunden Digimons, die wertvolle Dienste anbieten. So bekommt man ein besseres Trainingszentrum, erlent das schnelle Reisen um andere Gebiete leichter zu erreichen und bekommt auch ein Krankenhaus, in dem kranke Freunde geheilt werden können und Medizin erstanden werden kann.

Bis dahin sollte man  die Pflege der Partner Digimons verinnerlicht haben und beide sollten zur Mega-Ebene, die stärkste Stufe, digitiert sein (die Digitieren-Sequenzen schauen übrigens klasse aus, wieder ein Flashback zu der TV-Serie. Gänsehaut).

Wer mit den Digimons nicht vertraut ist, sollte wissen, daß die Entwicklung der Monster anders erfolgt, als z.B. bei den Pokémon. Anstatt einzelne Attribute zu erhöhen, in dem man Erfahrungen sammelt, wächst das Digimon zum nächsten Stadium nach einer bestimmten Zeitspanne. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.

Da die Digimon aber einzigartig sind, kann sich aus einem Digimon, durch Entdeckung von besonderen Anforderungen, ein ganz anderes Digimon entwickeln, als ohne. So kann man durch Ausprobieren genau die Digimons erhalten, die man möchte. Zuerst sind diese Anforderungen natürlich nicht verfügbar, so daß man erst mal etwas herumfummeln muss, bis man das bekommt, was man will. Durch zufällig auftretende Momente kann mam die Freunde loben, schimpfen oder ignorieren, wenn sie z.B. eine besonders schwere Schlacht gewonnen haben odee sich schlecht benomme haben. Durch diese Interaktion mit den Digimons, diese Kommunikation-Sequenzen, werden die potenziellen Formen erreicht, sowie die Anforderungen frei geschaltet, die man braucht, um diese zu erreichen.

Diese Voraussetzungen sind an die Digimon-Statistik gebunden. Hier fehlt aber der Platz um diese ausführlich zu erklären. Nur kurz gesagt, man sollte im Trainingszentrum weise wählen, welche Attribute erhöht werden sollen. Wer nicht aufpasst, kann seinen Freund krank machen, oder es kann sogar dazu führen, daß der Digimon stirbt. Keine Panik: der Partner-Digimon wird sofort als Neugeborenes wieder aufleben und alles Erkenntnisse der vorherigen Form, in die es sich entwickelt hatte bleiben erhalten.

Dieses Herausfinden, wie man sein Digimon am besten digitieren lässt, welche Schlachten man schlägt, wie man welche Trainings den Monstern zumutet und wie man sie am besten an den Zähmer bindet, macht den eigentlichen Reiz des Spiels aus.

Doch, wie bei jedem herkömmlichen RPG werden, je tiefer man in die Spielewelt eintaucht, auch die Gegner immer stärker. Und so entfaltet sich auch die Geschichte erst durch das erforschen der Digimons. Und wenn das leistungsstärkste Mega oder Ultimate Digimon im Kampf stirbt, braucht es wieder viel Zeit, um es in seinen letzten Zustand zurück zu trainieren (hier ist es anders, als beim Trainig. Man fällt zurück in die Babyform!)

Hierum dreht sich auch das ganze Digimon-Erlebnis in diesem Videospiel. Da man sich in einer Art Endlosschleife befindet; trainieren, kämpfen, enwickeln; wird die Spielzeit künstlich erhöht. Vielleicht soll das die doch relativ leere offene Welt kaschieren, in der nicht allzuviel passiert.

Wie kämpft es sich?

Die Kämpfe in Digimon World: Next Order erfolgen automatisch. Man kann aber Befehlspunkte (BP) zuordnen, die bestimmte Angriffe auslösen. Je mehr BP eine Bewegung benötigt, desto mächtiger ist sie. Diese Punkte erhält man, durch ständiges Drücken der X-Taste.

Der Kampfbildschirm

Um spezielle Angriffsbefehle zu zu ordner, drückt man die L1 oder R1 Taste, jeder Digimon-Partner hat seine eigene, bewegt den Analog-Stick auf die gewünschte Angriffsart und bestätigt mit X. Wenn man 150 BP pro Digimon zusammen bekommen hat, kann man einen starken Kombinations-Angriff, oder eine sog. ExE-Digitierung, ausführen.

Hier noch der Story-Trailer zum Anschauen:

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