Der erste Gang ist serviert! Doch schmeckt die Kost, die Publisher Kazé uns da mit den ersten sechs Episoden von Food Wars! auftischt, auch?
Kann ein Anime der sich primär ums Kochen dreht unterhalten? Offenbar schon. Zumindest wenn man die Handlung mit einer Prise Humor und einem Schuss Erotik verfeinert. Das ist es nämlich, was die Anime-Adaption von Yūto Tsukudas und Shun Saekis Gourmet-Manga Food Wars! verspricht. Ob die in Japan unter dem Titel Shokugeki no Soma bekannte Serie dieses Versprechen bis zum Schluss halten kann, dass lässt sich nur auf Basis von Volume 1 natürlich noch nicht beantworten. Aus den ersten sechs Episoden lässt sich allerdings ein guter Eindruck gewinnen, dass diese Kombination von Eigenschaften Potenzial hat.
Essen ist nicht weiter schwer, Koch sein dafür umso eher…
Doch worum geht es überhaupt? Der 15-jährige Soma Yukihira hat bereits seit seiner Kindheit im einfachen japanischen Restaurant seines Vaters ausgeholfen, über dessen Vergangenheit er allerdings nicht besonders viel weiß. Schon seit dieser Zeit hegt er den Traum, selber einmal Koch zu werden und das Familienrestaurant eines Tages eigenverantwortlich weiterzuführen. Ganz so einfach wie Soma sich das vorstellt, scheint das Ganze aber nicht zu werden. Schnell nimmt die Handlung an diesem Startpunkt eine Wendung und sehr viele zusätzliche Charaktere werden eingeführt. Das geschieht allerdings trotzdem so, dass es nicht überhastet wirkt. Auch die Charakterentwicklung kommt in den ersten sechs Episoden von Food Wars! nicht zu kurz. Sobald die einzelnen Haupt- und Nebencharaktere eingeführt wurden, erfahren wir zu fast allen immer wieder kleinere Details, sei es noch in der gleichen oder auch in einer der darauffolgenden Episoden.
Interessant ist vor allem, dass das Erotikelement, das so gar nicht zu einem Gourmet-Anime zu passen scheint, der Serie einen sehr eigenen und unterhaltsamen Stempel aufdrückt. Zusätzlich tragen diese Szenen zur Komik bei, die bei Food Wars!, trotz vieler zunächst ernster anmutenden Szenen, allgegenwärtig ist. Neben den Erotikszenen lassen sich hier vor allem die Eigenheiten der einzelnen Charaktere hervorheben. Auch diese entlocken einem immer mal wieder ein Lachen. Insgesamt regt die Handlung von Food Wars! Volume 1 also durchaus den Appetit auf mehr an.
Man sagt nicht umsonst „das Auge isst mit.“ Kann Food Wars auch in den optischen Belangen punkten?
Wie bei einem Großteil der moderneren Animes, ist auch die Animation von Food Wars! vollends gelungen. Die Farben wirken satt, und das Bild bleibt immer scharf. Auch die vielen Charaktere mit all ihren Eigenheiten wurden dabei sehr gut umgesetzt. Die Kochszenen, im Grunde ja das Pendant zu den Actionszenen vieler anderer Animes, wurden ebenfalls mit Liebe zum Detail animiert. Dabei ist es sicherlich kein Leichtes gewesen, all die Küchenutensilien und vor allem auch die Zutaten, die für die Gerichte verwendet werden, auf vernünftige Art und Weise darzustellen. Diese Schwierigkeit wurde aber gut gemeistert. Auch die fertigen Gerichte sehen meistens sehr gut aus und machen tatsächlich Appetit. Es empfiehlt sich also Food Wars! nicht mit leerem Magen anzuschauen.
Synchronisation: Bayern in Japan, ja gibt’s denn sowas?
Die Synchronisation der deutschen Sprecher braucht sich bei Food Wars! zumindest in den ersten sechs Episoden nicht vor der Leistung der japanischen Kollegen zu verstecken. Die Sprecher erscheinen passend zum jeweiligen Charakter gewählt. Obwohl die japanischen Namen der Charaktere übernommen wurden, sind hinsichtlich der Aussprache zunächst einmal keine Schwierigkeiten zu erkennen.
Interessant ist es, dass man der Herkunft eines Charakters Rechnung getragen hat, der aus einem Teil Japans kommt, in dem mit Dialekt gesprochen wird. Ein solcher Dialekt kommt auch in der deutschen Synchronisation immer wieder einmal zum Vorschein. Diese Umsetzung ist Grundsätzlich ein guter Gedanke. Der gewählte Dialekt hat allerdings enorme Ähnlichkeiten zum Bayerischen. Das ist für den Zuhörer zunächst sehr ungewohnt und die Tatsache, dass besagter Charakter aus einem Fischerdorf stammt, macht diese Situation nicht besser. Mit dem bayerisch anmutenden Dialekt assoziert man als deutscher Zuschauer nämlich nicht gerade das Meer. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt an einer ansonsten wirklich sehr guten deutschen Synchronisation, die in den kommenden Episoden hoffentlich ihr Niveau halten kann.
Auch die physische Umsetzung ist Kazé bei Food Wars! gut gelungen. Wie bereits von vielen weiteren Veröffentlichungen des Publishers gewohnt, erhaltet ihr Volume 1 nämlich aktuell im limitierten Sammelschuber. In diesem bleibt dann auch Platz für die nächsten drei Volumes, die die 24-teilige Serie komplettieren werden. Zusätzlich enthält Volume 1 von Food Wars! auch noch ein kleines Booklet. In diesem werden neben den enthaltenen Episoden auch die wichtigsten Charaktere kurz vorgestellt. Auch ein Blick auf einige Art-Settings wird gewehrt.
Fazit
Insgesamt ist Volume 1 von Food Wars! ein gelungener erster Gang, der Appetit auf mehr macht. Dabei gelingt es dem Anime das Kochen zum unterhaltsamen Erlebnis zu machen. Das liegt aber nicht zuletzt auch an einer guten Prise Humor gepaart mit vielen interessanten Charakteren. Auch die unkonventionelle Kombination von Essen mit Erotikszenen, die in gewisser Weise schon in die Kategorie fetisch fällt, trägt zum einzigartigen Gesamtbild der Serie bei. FoodWars! ist also ein Gourmet-Anime, der durch sein allgemein unterhaltsames Auftreten sicher nicht nur bei Kochfans punkten kann.
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