©2017 ひろやまひろし・TYPE-MOON/KADOKAWA/「劇場版プリズマ☆イリヤ」製作委員会

Erinnerungen sind wichtig. Sie geben der Gegenwart Kontext und weisen uns einen Weg in die Zukunft. Auch in Fiktionen sind Erinnerungen sehr wichtig. Man nennt sie gerne Flashbacks oder Prequels. Ein solches Prequel ist „Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow“. Der Film erzählt die Geschichte von Shirou und Miyu bevor Illyas Freundin in ihre Welt gelangte und vom fünften heiligen Gralskrieg der in dieser Welt stattfand. In dieser Review werfen wir also einen Blick auf den ersten Spielfilm der „Fate/kaleid“-Serie und versuchen herauszufinden, was Studio Silver Link mit einem Spielfilm-Budget abliefern kann.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

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Mein Körper besteht aus Schwertern…
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Shirou Emiya ist recht jung. Die Handlung spielt sich fünf Jahre vor den Ereignissen der ersten Staffel von „Fate/kaleid liner Prisma Illya“ ab. Er ist unterwegs mit Kiritsugu, seinem Ziehvater, um die Welt zu retten. Nein, nicht nur metaphorisch, die beiden suchen nach einem Weg, um die Erde vor dem bevorstehenden Untergang zu bewahren. Während ihrer Abenteuer hat Kiritsugu möglicherweise einen Weg gefunden: die Götterkinder der Sakatsukis. Die Sakatsukis sind eine alte Magier-Familie, die ihre Kinder von der Geburt bis zum siebten Lebensjahr ohne Wissen oder Einfluss der Außenwelt aufziehen. Nur die Mutter der Kinder hat zu ihnen Kontakt. Denn im Glauben der Sakatsukis haben Kinder bis zum siebten Lebensjahr besondere Fähigkeiten, die sie dazu befähigen jeden Wunsch zu erfüllen. Und genau solch ein Götterkind soll derzeit bei den Sakatsukis leben. Kiritsugu möchte die Kräfte des Kinds nutzen, um die Welt zu retten. Doch als das Duo Fuyuki, die Stadt, in der die Sakatsukis leben, erreicht, bietet sich ihnen ein schrecklicher Anblick: Eine große Dunkelheit droht die Stadt zu verschlingen.

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Kurz nachdem die Dunkelheit von einem hellen Licht verschlungen wurde, machen sich die beiden Helden auf den Weg zum Ursprung dieses Lichts. Als sie mit dem Auto nicht mehr vorankommen, rennt Shirou los. Tatsächlich kam das Licht vom Anwesen der Sakatsukis. Nicht nur das: Als Shirou dort ankommt, erblickt er den Krater, den die Dunkelheit hinterlassen hat. Und in den Trümmern des Sakatsuki-Anwesens sitzt ein kleines Mädchen mit einem Ball, das Shirou anstarrt. Bevor das Gebäude über ihr zusammenbrechen kann, rennt Shirou los und rettet das kleine Mädchen. Gemeinsam mit Kiritsugu beschließt er, das kleine Mädchen bei sich aufzunehmen. Ihr Name: Miyu Sakatsuki.

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Miyu lebt sich relativ schnell bei den Emiyas ein. Doch während Shirou sie wie eine kleine Schwester sieht, und auch großziehen möchte, ist sie für Kiritsugu nichts weiter als ein Werkzeug um seinen Traum zu erfüllen. Doch Kiritsugu stirbt kurz darauf. Und nun liegt es an Shirou seine eigene Entscheidung zu treffen.
Es vergehen fünf Jahre und Shirou geht mittlerweile zur Oberschule. Dort hängt er im Schülerratszimmer mit seinem Kumpel Julien herum und ist Teil des Bogenschieß-Clubs, gemeinsam mit Sakura Matou, einem etwas schüchternen, aber bildhübschen Mädchen. Es ist das fast perfekte Oberschul-Leben.

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Doch nur fast, denn während er tagsüber ein normales Oberschüler-Leben lebt, wird er, sobald er nach Hause kommt, zu etwas ganz anderem: einem großen Bruder. Denn Miyu lebt seit bereits fünf Jahren auf dem Anwesen der Emiyas und kümmert sich dort um den Haushalt. Jeden Tag bringt Shirou ihr Sachbücher mit, dank derer sie eine Masse an Wissen anhäufen konnte – jedoch kein praktisches Wissen, sondern rein theoretisches. Und auch sonst hat Shirou das Gefühl, dass zwischen ihm und Miyu etwas steht, was verhindert, dass sie wahrlich Geschwister werden können. Also beschließt er, Miyu etwas praktischeres Wissen, wie bspw. Verkehrsregeln, beizubringen, um mit ihr Ausflüge machen zu können. Das erste Ziel hat Shirou ebenfalls festgelegt: das ehemalige Anwesen der Sakatsukis und das Grab von Miyus leiblichen Eltern.

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Dort angekommen gesteht Shirou ihr den wahren Grund, weshalb er und Kiritsugu sie gerettet haben. Doch bevor er sagen kann, dass seine Gefühle sich geändert haben, und er sie nicht mehr als Werkzeug ansieht, werden die beiden von Julien Ainsworth und seiner Familie angegriffen. Sie entführen Miyu und verletzen Shirou schwer. Doch er wird vom lokalen Priester aufgenommen und geheilt. Nun hat Shirou nur noch ein Ziel: den heiligen Gralkrieg, den Julien begonnen hat, zu gewinnen, und seine Schwester Miyu zu retten. Was er nicht erwartet, ist, wie viel Verlust und Schmerz er dabei erleben wird. Doch das alles erfahrt ihr, wenn ihr euch „Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow“ selbst anseht.

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Beim ersten Kinofilm zur „Fate/kaleid“-Serie hat Studio Silver Link direkt den Jackpot getroffen. Auch wenn es sich „nur“ um ein Prequel handelt, gibt der Film enorm viel Kontext für all die Geschehnisse der vorherigen Staffeln, als auch zu Intentionen und Zielen verschiedener Charaktere. Dabei erzählt er eine Geschichte, die gleichzeitig simpel als auch bewegend ist. Das bedeutet aber nicht, dass es dem Film an Kampfszenen mangelt, ganz im Gegenteil. Gerade gegen Ende bekommen Fans von Sakuga und derber Action eine der beliebtesten Kampfsequenzen im ganzen „Fate“-Franchise geliefert. Alles in allem handelt es sich um einen wirklich tollen Film.

Bild und Animation

“Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow” wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Das sorgt für ein überwiegend klares Bild. Der Anime ist sehr bunt und farbenfroh, was durch das klare Full-HD-Bild gut komplementiert wird. Dadurch ergibt sich ein Gesamtbild, welches niedlich-pastellig daherkommt.

Dass es sich bei “Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow” um einen Kinofilm statt eines TV-Animes handelt, merkt man bereits an der Qualität der Zeichnungen und der Animation. Es einen Step-Up zu nennen, wäre diesem Film wirklich nicht gerecht, denn sei es die Animation in alltäglichen Szenen oder in Kämpfen: Silver Link hat offensichtlich alle Ressourcen genutzt, um den Film so gut wie möglich aussehen zu lassen. Und das, muss man sagen, ist ihnen durchaus gelungen.

Ton und Synchronisation

Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist auf der Disc mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln und beides im Format DTS-HD Master Audio 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack ist niedlich in Moe-Szenen und episch in Kampfszenen. Insbesondere die Version des epischen und im „Fate“-Franchise immer wiederkehrenden Tracks „Emiya“ wird uns wohl noch lange Gänsehaut bereiten.

Auch die deutsche Synchronisation ist absolut filmreif. Genau wie bei den vorherigen Staffeln ist die Wahl der Synchronsprecher sehr gelungen und die Übersetzung gut geworden. Insbesondere Ricardo Richter als Shirou, der ohne Frage der Hauptcharakter des Films ist, liefert hier eine total emotionale und packende Leistung ab, die beizeiten bei uns für Gänsehaut gesorgt hat. Wenn wir eines kritisieren wollten, dass die traditionell auf Englisch eingesprochene „Unlimited Blade Works“ Beschwörung auf Deutsch übersetzt wurde. Allerdings bringt die Übersetzung auf den Punkt, was Emiya im Original sagt, und ist, trotz Präferenz für das Original, durchaus nicht schlecht geworden.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung von „Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow”.

Der Film kommt in einem Digipack mit Pappschuber daher. Auf dem Schuber sieht man Shirou Emiya in seiner finalen Form. Das Digipack ziert ein wunderschönes Artwork mit Miyu, Shirou, Sakura, Kiritsugu, Erica und Julien. Dem Film liegen keine Extras bei.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 01. Dezember 2022

Publisher: peppermint Anime

Genre: Comedy, Magical Girl, Action, Drama

Laufzeit: 90 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD Master Audio 2.0 (Deutsch und Japanisch)

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:
Handlung:

Vor fünf Jahren nahmen Shirou Emiya und sein mittlerweile verstorbener Ziehvater Kritsugu ein Mädchen mit außergewöhnlichen Kräften bei sich auf, das völlig von der Außenwelt abgeschottet aufgewachsen war. Obwohl Shirou weiß, dass er Miyu nur als Mittel zur Rettung der Menschheit behandeln sollte, fühlen sich die beiden mehr und mehr wie richtige Geschwister miteinander verbunden. Doch noch bevor Shirou Miyus ersten eigenen Wunsch erfüllen kann, wird sie von der Familie Ainsworth entführt, die sie opfern wollen. Nun muss Shirou eine schwere Entscheidung treffen, denn die Grenze zwischen gerechten und unmenschlichen Taten scheint nicht mehr so klar zu sein, wie gedacht…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Überblick der Rezensionen
Handlung
10
Charakterentwicklung
9.5
Animation
10
Synchronisation
9.5
Unterhaltung
9.5
Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
review-fate-kaleid-liner-prisma-illya-vow-in-the-snow-blu-ray90 Minuten randvoll mit Action, Drama und lauter Emotionen. All das, und noch viel mehr, ist „Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow“. Die Geschichte rund um Shirou und Miyu, rund um Verlust, Entscheidungen und Wachstum, und das Aufgeben der eigenen Ziele für die Menschen, die einem am wichtigsten sind, ist gut geschrieben, gut umgesetzt und im Rahmen der „Fate/kaleid“-Serie sehr aufschlussreich, insbesondere was Miyus Vergangenheit und die Ziele unserer Helden angeht. Es kommt wirklich selten vor, dass ein Film über 90 Minuten packend ist, ohne dabei den Fokus zu verlieren. Studio Silver Link ist dies hier jedoch gelungen. Abseits dessen kann die deutsche Blu-Ray-Fassung mit ihrer großartigen deutschen Synchronisation begeistern. Gepaart mit einem Soundtrack der höchsten Güteklasse und filmreifer Animationsqualität müssen wir festhalten, dass „Fate/kaleid liner Prisma Illya: Vow in the Snow“ mit das Beste ist, was das "Fate"-Franchise hervorgebracht hat. Allein für diesen Film lohnt es sich, die komplette Serie „Fate/kaleid“ anzusehen.
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