Was wäre, wenn? Wenn sich Eltern statt für die Menschheid für ihr Kind entscheiden? Was wenn es multiple Dimensionen gäbe, in denen kleinste Abweichungen zu massiven Unterschieden führen? Ein komisches Intro für eine Review eines Magical Girl Spin-offs wie „Fate/kaleid liner Prisma Illya“, das in vorherigen Staffeln vor allem durch Niedlichkeit und gute, aber doch harmlose Action bestach, oder? Fakt ist: Mit „Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei“ schlagen die Abenteuer von Illya, Miyu, Kuro und Co. eine deutlich düsterere und ernstere Richtung ein. Ob das etwas Gutes ist und ob es Studio Silver Link gelungen ist, den Anime auch in seiner vierten Staffel interessant und frisch zu halten, erfahrt ihr in dieser Review.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Wo bin ich hier gelandet?
Illya wacht inmitten einer Art Krater auf. Es ist kalt. Sie ist total orientierungslos. Wo ist sie nur? Sie weiß es nicht. Alles, was sie weiß, ist, dass sie gerade noch gegen zwei Mädchen gekämpft hat, die ihre beste Freundin Miyu entführt haben. Verwirrt und total unterkühlt versucht sie so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, da sie erkennt, dass sie sich in den Bergen Fuyukis befindet. Doch als sie das erste Mal einen Blick auf die Stadt erhaschen kann, steht Illya unter Schock: Ein riesiger Krater befindet sich, wo einst ein ganzer Stadtteil Fuyukis war. Das kann nichts Gutes verheißen. Schnell rennt Illya den ihr bekannten Weg Richtung Emiya-Haushalt. Doch als sie dort ankommt, muss sie feststellen: Ihr Zuhause ist weg. Was geschieht nur? Doch bevor sie wirklich Zeit hat nachzudenken, wird Illya aus heiterem Himmel überrumpelt. Als sie die Augen wieder öffnet, sieht sie ein ungewöhnliches Mädchen, einige Jahre älter als sie, in Sportklamotten auf sich liegen.
Nach dem initialen Schock hilft Illya dem Mädchen auf, welches an Amnesie zu leiden scheint, da sie weder weiß, wo sie ist, noch wer sie ist. Auf ihren Sportklamotten steht der Name „Tanaka“, weshalb Illya sie ab sofort so nennt. Da Tanaka durstig zu sein scheint, begeben die beiden sich zu einem lokalen Park mit Brunnen. Auch, um dort zu reden. Doch dann folgt der Supergau: Beatrice Flowerchild, eines der beiden Mädchen, das Illya und die anderen attackiert und Miyu entführt hat, findet die beiden und scheut nicht vor einem Angriff zurück.
Eine unerwartete Allianz
Die Katastrophe konnte abgewendet werden. Auf einen Befehl hin zieht sich Beatrice nämlich aus dem Kampf zurück und Illya und Tanaka können fliehen. Nachdem sie beinahe von einem wild gewordenen Ramen-Koch attackiert worden wären, treffen die beiden Mädchen auf Gil, den blonden Jungen, den Illya, Miyu und Kuro bereits am Ende der letzten Staffel bekämpft haben. Doch Gil stellt sich, anders als erwartet, als Alliierter heraus, der weiß, wo Miyu festgehalten wird. Ohne zu zögern stürmen die Drei, nur durch ein simples magisches Relikt, das sie unsichtbar macht, geschützt, auf das Schloss der Ainsworth, der Magier-Familie dieser Welt, zu.
Ohne größere Probleme gelingt es unseren Helden das Schloss unbemerkt zu betreten. Anders als gewollt, gelangen sie jedoch nicht zu Miyu. Stattdessen befinden sie sich im Kerker. Dort finden sie eine Person vor: Den, der sich Miyus Bruder nennt, und der von den Ainsworth gefangen gehalten wird. Er bittet Illya darum seine kleine Schwester um jeden Preis zu retten. Allerdings wird ihre Unterhaltung jäh von Angelica, einer der Ainsworth-Geschwister, gestört. Anstatt ihr zu dritt im Kampf zu begegnen, kämpft Gil gegen sie, während Illya und Tanaka weiter nah Miyu suchen.
Das ist jedoch einfacher gesagt als getan. Denn das Schloss ist verwirrend aufgebaut und Miyu befindet sich an der Spitze des obersten Turms des Schlosses. Statt dort landen die beiden in einer Art Abstellkammer, in der sie wieder einmal auf eine äußerst aggressive Beatrice treffen. Diese attackiert insbesondere Tanaka und foltert sie regelrecht. Irgendwann hält Illya es nicht mehr aus und greift sich zufällig einen Stab, der zwischen dem ganzen Gerümpel lag. Wie sich herausstellt, war dies nicht irgendein Stab, sondern Ruby. Endlich hat Illya, die sich wieder in ein Magical Girl verwandelt, eine Chance im Kampf zu bestehen.
Wir gegen die Welt
Es ist aussichtslos: Zwar schaffen Illya und Gil es sich zu verteidigen, aber ewig werden sie den konstanten und starken Angriffen von Beatrice und Angelica nicht standhalten können. Es bleibt ihnen nur noch die Flucht. Aber selbst diese gestaltet sich extrem schwer, denn die beiden Magierinnen verfolgen unsere Helden auf Schritt und Tritt. Es gibt kein Entkommen. Jetzt kann nur noch ein Wunder Illya, Gil und Tanaka retten. Und dieses Wunder soll auch eintreten, denn ein bekanntes Gesicht rettet unser kleines Grüppchen: Kuro, Illyas Zwillingsschwester, tritt in Erscheinung und schafft es, Beatrice und Angelica in Schach zu halten. Dabei bekommt sie Hilfe von niemand geringerem als Bazett. Auf Darius Ainsworths Befehl hin ziehen sich die beiden Jägerinnen zurück, sodass Illya und die anderen doch noch entkommen können. Die beiden Gruppen tun sich zusammen und bilden eine ungewöhnliche Allianz mit nur einem Ziel: Miyu zu retten. Und wenn sie dafür die gesamte Welt aufs Spiel setzen müssen!
Wie bereits erwähnt ist „Fate/kaleid liner Prisma Illya 3drei“ vieles: düsterer, ernster, epischer. Und unserer Meinung nach gesellt sich auch das Prädikat besser ganz klar zu dieser Beschreibung. Endlich erhält die Story einen Haupt-Bösewicht, ein richtiges Ziel und besseren Fokus. Die Action-Sequenzen sind fabelhaft geschrieben, choreografiert und umgesetzt. Wenig ist übrig von der leichten, süßen und etwas schmuddeligen, dann aber doch generischen Magical Girl Story. Uns hat der Schritt, den die Serie mit „Fate/kaleid liner Prisma Illya 3drei“ gemacht hat, sehr gut gefallen und wir sind sehr gespannt auf das, was folgt.
Bild und Animation
„Fate/kaleid liner Prisma Illya“ wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Das sorgt für ein überwiegend klares Bild. Der Anime ist sehr bunt und farbenfroh, was durch das klare Full-HD-Bild gut komplementiert wird. Dadurch ergibt sich ein Gesamtbild welches niedlich-pastellig daherkommt, aber durch das düstere Setting der Staffel in manchen Szenen etwas ausgegraut ist.
„Fate/kaleid liner Prisma Illya 3drei“ ist animationstechnisch der bisherige Höhepunkt der Serie. Insbesondere die Kampfszenen sind unfassbar gut animiert. Auch bei der Choreografie wurde hier ein großer Schritt nach vorne gemacht. Aber nicht nur das: Auch normale Szenen sehen nun deutlich besser als in den vorherigen Staffeln aus. Wir müssen festhalten: Silver Link sich hier wieder einmal selbst übertroffen.
Ton und Synchronisation
Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist auf der Disc mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln und beides im Format DTS-HD Master Audio 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack enthält Elemente des niedlichen moe-Soundtracks, der die bisherigen Staffeln ausgemacht hat. Doch durch Tracks wie „Emiya“, die in den perfekten Momenten eingesetzt werden, wirkt der Soundtrack ein Stück weit epischer.
Auch bei „Fate/kaleid liner Prisma Illya 3drei“ hat man keine Kosten und Mühen gescheut, um die bestmögliche deutsche Synchronisation abzuliefern. Nicht nur sind ausnahmslos alle Synchronsprecher richtig gut gewählt. Sie schaffen es auch in außerordentlich emotionalen Szenen den Ton zu treffen, was eine besonders gute Synchronisation ausmacht.
Physische Umsetzung
Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung von „Fate/kaleid liner Prisma Illya 3rei“.
Auch Staffel 4 des Animes erscheint in einem pinken Digipack mit Pappschuber. Auf dem Schuber und Digipack sind Ilya und Tanaka abgebildet. Auf Disc 1 sind Kuro und Gil aufgedruckt, während man sich bei Disc 2 für Beatrice und Angelica entschieden hat. Als Extra liegen der Staffel 5 Art-Cards bei.
Allgemeine Daten
Veröffentlichung: 17. November 2022
Publisher: peppermint Anime
Genre: Comedy, Magical Girl
Laufzeit: 300 Minuten
FSK: 16
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD Master Audio 2.0 (Deutsch und Japanisch)
Untertitel: Deutsch
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Handlung:
Illya und ihre Verbündeten haben ihren Kampf gegen die achte Class Card hinter sich und sind zurück im sommerlichen Urlaubsmodus! Doch die Freude währt nicht lange, denn zwei mysteriöse Gestalten tauchen auf und entführen Miyu! Nach einem kurzen Gefecht verzerrt sich der Raum und Illya findet sich alleine in einem verschneiten Fuyuki einer Parallelwelt wieder. Auf der Suche nach Ruby und ihren Freunden trifft sie auf ein Mädchen namens Tanaka, die etwas über deren Verbleib zu wissen scheint. Bald jedoch sehen sich beide Mädchen von Agenten der Familie Ainsworth verfolgt, die auch Miyu gefangen halten. Wird Illya ihre Verbündeten finden, Miyu retten und zurück in ihre Welt finden können?
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