Die „Bayonetta”-Reihe aus dem Hause Platinum Games ist durch ihr dynamisches Hack-‘n’-Slay-Gameplay, der verrückten Story und den teils derben Gewaltdarstellungen bekannt. Mit dem jüngsten Spin-Off „Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon” schlug man jedoch eine komplett entgegengesetzte Richtung ein: Statt Nacktheit und Gewalt erwartet uns hier ein kinderfreundliches und zauberhaftes Abenteuer bei dem wir eine junge und naive Bayonetta begleiten, die versucht ihren Platz in einer märchenhaften Welt zu finden. Wie uns und ob uns dieses ausgefallene Spiel gefallen hat, erfahrt ihr im Folgenden.
Der Lehrling macht sich auf dem Weg
Cereza hat es nicht leicht: Als Kind eines Lumen-Weisen und einer Umbra-Hexe wird sie in ihrem Dorf geächtet und gemieden. Nur Morgana, die ihr Dasein im Exil verbringt, schenkt dem kleinen Hexen-Lehrling die nötige Liebe und Aufmerksamkeit. Naiv und neugierig wie kleine Kinder nun eben sind ist, dringt Cereza trotz eines strikten Verbots in den sagenhaften Wald von Avalon ein. Dem vorausgegangen war eine Vision, in der sie eine mysteriöse Gestalt sah, die ihr unbegrenzte Macht versprach. Mit ihrem Stoffstier Chesire im Gepäck macht sich Cereza nun auf die Reise in eine Welt voller Magie und Mysterien…
Die Handlung von „Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon” ist komplett losgelöst von der Hauptreihe. Erzählt werden hier nämlich die tollpatschigen Anfänge von Bayonetta. Explizites Vorwissen ist daher nicht unbedingt notwendig. Über die Story selbst gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, da sie nicht das Rad neu erfindet und sehr linear aufgebaut ist. Wer also eine komplexe oder gar innovative Geschichte erwartet, wird hier definitiv enttäuscht sein. Persönlich gestört hat dies uns nicht, da die Handlung über die ganze Spielzeit gut unterhalten konnte.
Originelles und komplexes Gameplay
Im Gegensatz zu ihrem erwachsenen Pendant trägt Cereza keinerlei Waffen. Stattdessen steht ihr ein namenloser Dämon zur Seite, den sie aus Inferno beschwört. Doch wie von einem noch unerfahrenen Lehrling zu erwarten, ist ihr die Beschwörung deutlich misslungen: Der Dämon hat sich nämlich im Plüschtier manifestiert, weshalb Cereza ihn kurzerhand den Namen Chesire gibt. Nicht sonderlich begeistert von der Situation hilft der Dämon Cereza nur widerwillig. Aber ganz ohne Kooperation und Vertrauen kommt das ungleiche Paar nicht weit, was sich auch im Gameplay zeigt: Wir steuern nämlich gleichzeitig Cereza und Chesire per Joysticks. Durch das Halten der ZL-Taste können wir beispielsweise Umbra-Künste einsetzen, um unter anderem unsere Gegner temporär bewegungsunfähig zu machen oder abzulenken. Zusätzlich können wir mit dem „Hexenpuls” ein Art Rhythmus-Minispiel aktivieren, wobei wir mithilfe der Joysticks rechtzeitig in die angezeigte Richtung ansteuern müssen.
Chesire hingegen nimmt im Kampf eine viel offensivere Rolle ein, da er als einziger in der Lage ist, die Gegner in Schach zu halten. Neben Standardattacken kann der Dämon auch auf ein großes Repertoire an Elementarformen zurückgreifen, mit denen elementarer Schaden wie Feuer oder Wasser möglich ist. Sollten die Kräfte von Chesire während des Gefechts vorzeitig ausgeschöpft sein, dann kehrt dieser in das Stofftier zurück. Das leblose Spielzeug muss anschließend von Cereza eingesammelt und gekuschelt werden, damit sich Chesire wieder auflädt bzw. erholt. Insgesamt erfordert das Gameplay viel Fingerspitzengefühl und ein wenig Gewöhnungszeit. Spätestens nach dem ersten Boss-Kampf sollte die Steuerung schnell von der Hand gehen.
Wie ein märchenhaftes Bilderbuch
„Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon” sticht vor allem optisch heraus. Die Aquarell-Optik mit den farbenfrohen Umgebungen, Hintergründen und den animierten Texturen lassen die gesamte Spielwelt erstrahlen. Dieses schlichte und schöne Design ist es aber auch zu verdanken, dass wir über die gesamte Spieldauer keine Probleme hinsichtlich der Performance beobachten konnten. Hinzu kommt, dass die Handlung wie ein Bilderbuch aufgebaut ist. So können die teils animierten Zwischensequenzen und Illustrationen wie Seiten webgeblättert werden. Das Ganze wird dabei wahlweise von einer englischen oder japanischen Vertonung mit deutschen Untertiteln begleitet. Wie so oft sucht man auch hier eine deutsche Sprachausgabe vergebens. Neben der malerischen Welt konnte der Titel auch in Sachen Sounddesign überzeugen. Die musikalische Untermalung hat zu jedem Zeitpunkt gepasst und trägt einen entscheidenden Beitrag zur mysteriösen und fabelhaften Atmosphäre bei.
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Trailer:
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