Knapp 20 Jahre nach der hiesigen Erstveröffentlichung, darf man die Manga-Reihe „Fist of the North Star“ von Buronson und Tetsuo Hara wieder im deutschen Handel begrüßen. Manga Cult hat die Geschichte nicht nur neu übersetzt, sondern ihr auch eine hochwertige Edition spendiert. Wir haben uns die Chance nicht entgehen lassen und einen genauen Blick auf die Neuauflage geworfen.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Die Handlung
Nach einem verheerenden Atomkrieg im Jahr 199X schwappte eine Welle der Zerstörung durch die Welt. Gesetze und Regeln werden in der dystopischen Landschaft von den stärksten Banditen festgelegt, die ihre Macht immer und überall mit Mord und Todschlag demonstrieren. Einer dieser Banditen hört auf den Namen Zeed, der mit seiner Gang für Angst und Schrecken sorgt. Ohne Rücksicht auf Verluste überfällt dieser Menschen und macht dabei auch nicht vor Kindern oder Frauen halt. Doch plötzlich erfährt der Hüne mit dem Tattoo „Z-666“ auf der Stirn, dass seine Späher brutal niedergemetzelt wurden. Es wirkt, als ob diese innerlich explodiert sind. Einer scheint den Überfall überlebt zu haben. Auf die Frage, was hier passiert ist, antwortet er nur ganz leise „Hokuto“, ehe sein Kopf explodiert. Wer hat das angerichtet?
In einem anderen Bild sehen wir einen Mann orientierungslos in der Wüstenlandschaft rumschleichen, der kaum noch bei Kräften zu sein scheint. Schleppend kann er sich Stück für Stück fortbewegen, ehe er in einer Netzfalle landet. Plötzlich kommen mehrere Menschen aus ihren Verstecken und schauen sich ihren Gefangenen näher an. Der Wanderer bringt nur die Worte „Wasser“ über die Lippen, dennoch landet er in einer Zelle, bis der Älteste wieder in der Gemeinschaft ist. Er ist nicht der einzige in Gefangenschaft, ein junger Bursche ist ebenfalls hinter Gittern gelandet. Ein Wärter beauftragt ein kleines Mädchen, dem namenlosen Gefangenen etwas Wasser zukommen zu lassen und als sie ihm gerade ein Becher durch die Gitter reicht, wird sie grob vom anderen Gefangenen an den Arm gepackt. Er fordert den geschwächten Wanderer auf, sich schnell die Schlüssel zu packen, die an der Hüfte des Mädchens hängen. Statt sich die Schlüsseln zu greifen, umschließt er den Arm seines Mithäftlings, der plötzlich einen elektrischen Schlag durch sein Körper fliesen spürt. Daraufhin fällt er zu Boden, ohne genau zu wissen, was da gerade passiert ist.
Auf die Frage, ob das Mädchen ihm einen weiteren Becher Wasser bringen kann, stolziert diese davon und lässt die beiden Gefangenen alleine. Der jüngere Bursche klärt den Wanderer über die Stadt auf, dass die Gerüchten zufolge eine Menge Wasser und Nahrung gebunkert haben. Zwar haben die Stadtbewohner eine Bürgerwehr gegründet, aber im Grunde sind es nur Amateure, die sich nicht gegen Gesetzlose verteidigen könnten. Wie wäre es mit einer Partnerschaft? Wenn sie zusammenarbeiten, könnten sie aus der Gefangenschaft entkommen und massig Nahrung zu sich nehmen. Der namenlose Wanderer geht da gar nicht ein und just in diesem Moment, kommt das junge Mädchen mit einem Tablett voller Essen und Wasser wieder. Nachdem der Gefangene sich bedankt, enthüllt er, dass er Ken heißt. Auf die Frage, wie das Mädchen heißt, folgt nur Schweigen. Der andere Gefangene erzählt, dass sie seit längerem nichts sagt. Sie musste mit ansehen, wie Banditen ihre Familie ermordet haben und seitdem hat sie kein Wort mehr gesprochen. In einer Welt, wo Kinder nur Ballast sind, wäre sie besser nie geboren worden. Daraufhin kommen dem Mädchen Tränen, die sie aber schnell wegwischt. Schwäche hat in dieser Welt keinen Platz. Ken greift sie daraufhin und versichert ihr, dass sie sich nicht fürchten brauch. Sie spürt einen Impuls durch ihren Körper fliesen und auf die Antwort, was er da gerade gemacht hat, antwortet Ken dem anderen Gefangenen, dass er etwas Zauberei eingesetzt hat, damit sie wieder sprechen kann. Der Rest liegt am Mädchen. Die Schreie ihres Herzens werden ihr Worte entlocken.
Endlich hat das Warten ein Ende und der Älteste besucht die Gefängniszelle, um Ken unter die Lupe zu nehmen. Erst einmal muss festgestellt werden, ob er einer von Zeeds Männern ist. Da sie alle tätowiert sind, ist eine Identifikation sehr einfach. Als Ken sich entblößt, gerät der Älteste in eine Art Schockstarre, denn die sieben Male auf der Brust von Ken bedeuten nichts Gutes. Die Stern des großen Bären, die Sterne des Todes! Eine Legende besagt, dass es Chaos geben wird, wenn der große Bär erscheint. Das ist ein böses Omen. Die Antwort folgt prompt, denn plötzlich eilt ein Dorfbewohner herbei und schreit, dass Zeeds Gang im Dorf angekommen ist! Alle stürmen Richtung Eingang, auch das kleine Mädchen, die erstmals namentlich Rin genannt wird, soll an der Front kämpfen. Bevor sie rennt, wirft sie die Zellenschlüssel Richtung Ken. Der andere Gefangene meint, dass sie weiß, dass sie getötet wird, deswegen hat sie die Schlüssel zurückgelassen. Immerhin geht es gegen Zeeds Gang. Ken hat genug gehört und biegt die Zellengitter mit purer Muskelkraft auseinander und verschafft sich selbst einen Ausgang.
Als er draußen ankommt, liegen schon die Leichen einiger Bewohner auf dem Boden. Der Anführer der Gang hat die kleine Rin in Gefangenschaft genommen und betont, dass er ihren Kopf abreißen wird, wenn die Bewohner sich weiter widersetzen. Er fordert all das Essen der Bewohner auf und das zackig. Als das Mädchen Ken erblickt, schreit sie aus voller Lunge seinen Namen und, dass er nicht herkommen soll. Er soll lieber weglaufen, doch Ken ignoriert ihren Wunsch komplett. Stattdessen nähert er sich Schritt für Schritt Zeed und seiner Gang. Die ersten drei Mitglieder, die sich ihm in den Weg stellen, werden mit paar Tritten begrüßt. Als sie dachten, dass nichts passiert ist, schwellen ihre Köpfe an und explodieren. Daraufhin wird der Gang klar, wer die Späher zuvor umgebracht hatte. Mit einer Folge an Schlägen und dem ikonischen Kampfruf „Atatata!“, kann er Rin aus der Gefangenschaft der Banditen befreien. Sein Gegenüber Zeed steht noch, ohne zu ahnen, dass er bereits tot ist. Daraufhin explodiert auch Zeed von innen nach außen. Der Älteste enthüllt, dass es sich hierbei um eine alte chinesische Kampfkunst namens „Hokuto Shinken“ handelt. Mit ihr kann man die Energie des eigenen Körpers in einer Hand sammeln und dann gezielt die Meridianpunkte des Gegners angreifen. Dadurch kommen ausschließlich innere Verletzungen zustande. Mit nur einem Schlag ist diese Kampfkunst tödlich!
Die Gang rund um Zeed wurde ausgelöscht, doch wie geht es weiter? Kann die Weltordnung jemals wieder hergestellt werden und welche Rolle wird Ken dabei spielen? Das alles findet ihr am besten selbst heraus, indem ihr die hochwertige Master Edition von „Fist of the North Star“ aus dem Hause Manga Cult kauft und ihn liest.
Der Zeichenstil
Die Serialisierung des Titels „Fist of the North Star“ begann bereits im Jahr 1983 im „Weekly Shonen Jump“-Magazin von Shueisha. Während Buronson für die Story zuständig war, hat Tetsuo Hara die Zeichnungen entworfen. Der Bild eines Mannes war in den 80ern geprägt von einem übertriebenen Muskelbau, kantigen Gesichtern und besondere Merkmale, wie hier im Band die sieben Male auf der Brust. So ist es auch bei „Fist of the North Star“, was der Reihe durchaus gut zu Gesicht steht. So konnte man künstlerisch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und individuelle Charakterdesigns erschaffen. Abgerundet wird die gute Erfahrung mit detaillierten Hintergründen der postapokalyptischen Landschaft, filmreifen Actionszenen sowie blutüberströmte Panels.
Über den Autor
Buronson, der mit eigentlichen Namen Yoshiyuki Okamura heißt, ist der Autor der Geschichte. Nach seiner Zeit bei den japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräften, arbeitete er erstmals als Assistent beim Manga-ka Hiroshi Motomiya. Sein erster Durchbruch gelang ihm dann 1975, als er die Serie „Doberman Keiji“ im Shonen Jump-Magazin veröffentlichte. Zeichnerisch setzte Shinji Hiramatsu die Geschichte um. In den Folgereihen kooperierte er mit weiteren Künstlern, um weitere Titel im Magazin zu veröffentlichen. Dann, 1983 um genau zu sein, startete Burnsons erfolgreichste Reihe im bereits genannten Magazin – „Fist of the North Star“. Fortan sollte sich die Reihe über 100 Millionen Mal verkaufen. Noch immer ist der 76-jährige Buronson aktiv im Geschäft.
DIE HARTEN FAKTEN
Deutscher Titel: Fist of the North Star
Originaltitel: Hokuto no Ken
Deutscher Verlag: Manga Cult
Manga-ka: Buronson, Tetsuo Hara
Genre: Action, Drama, Sci-Fi
Band: 1
Erscheinungstermin: 01. Dezember 2022
Kapitelanzahl: 13
Seiten: 306
Extras: –
Im Handel bestellen:
- Fist of the North Star Master Edition – Band 1 (Amazon/Thalia)
- Fist of the North Star Master Edition – Band 2 (Amazon/Thalia)
Handlung:
Seine Markenzeichen: eine uralte Kampftechnik und sieben Male auf der Brust. Die legendäre „Faust des Nordsterns“ ist zurück!
Nach einem verheerenden Atomkrieg im Jahr 199X liegt die Welt in Trümmern. Banditen haben die Macht an sich gerissen und die Jagd auf die Schwachen eröffnet. Für viele Menschen ist jeder Tag ein Kampf ums blanke Überleben. Doch dann zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer am Firmament ab: Der zum Landstreicher degradierte Kenshiro ist fest entschlossen, die Menschen zu beschützen und die Gerechtigkeit in der Welt wiederherzustellen. Dabei nutzt er eine ganz besondere Technik – und so beginnt für ihn eine abenteuerliche Reise durch die apokalyptische Ödnis!
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