©Amahara,Masha/KADOKAWA/Interspecies Reviewers Partners
„Interspecies Reviewers“ – kein Anime wurde in der Winter-Season 2020 so heiß diskutiert. Nicht verwunderlich ist daher, dass auch die Printversionen der Light Novel sowie des Mangas zum Franchise im englischsprachigen Raum von Yen Press lizenziert wurden. Natürlich nur aus rein investigativen Gründen [ 😉 ] hat unsere Redakteurin Martina sämtliche lizenzierten Titel gelesen und kann euch daher einen entsprechenden Vergleich innerhalb der Medien des Franchises bieten.

Der Plot der Geschichte lässt sich sehr einfach zusammenfassen: Unsere Helden Stunk (Mensch), Zel (Elf) und Crim (Engel) bumsen sich durch die Bordelle einer kunterbunten Fantasywelt und schreiben zu diesen Reviews. Als mir der Anime zum ersten Mal empfohlen wurde, war ich mir daher nicht so sicher, ob er meinen Geschmack treffen würde. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit erotischen Inhalten, jedoch mag ich es nicht so sehr, wie diese oft in Anime-Serien dargestellt werden.

Sexuelle Belästigung, Bodyshaming und die Reduzierung von weiblichen Charakteren auf reine Sexobjekte sind Dinge, über die ich mich schon sehr lange (und leidenschaftlich) aufrege. Wenn schon die durchschnittliche Light-Novel-Adaption es häufig nicht auf die Reihe bekommt, Frauen wie normale Menschen zu behandeln, wie soll es dann mit so einem Plot besser werden?

Ich muss jedoch gestehen: Ich habe mich geirrt. Auch wenn unsere Pufftester Punkte für ihre Reviews vergeben, wird immer nur der Akt selbst bzw. die Erfahrung bewertet – nie die Sexarbeiterin. Es gibt kein Body oder Kinkshaming. Die Protagonisten sind alle sehr sympathisch und die Succu-Girls sind alle fröhliche Damen verschiedenen Alters, die ihren Job gerne machen und mit beiden Beinen im Leben stehen. (Also sofern sie denn Beine haben …)

Dass Sexarbeit in unserer Welt wesentlich kontroverser ist und seine Schattenseiten hat, ist denke ich jedem klar. Ich finde es jedoch gut, dass diese Serie nicht darauf Bezug nimmt und alle Beteiligten Spaß an ihrem Job haben. Da der Fokus von „Interspecies Reviewers“ auf dem Comedy-Aspekt liegt, würde die Serie mit einem düsteren Unterton auch einfach nicht so gut funktionieren.

Doch genug des Vorwortes, kommen wir zum eigentlichen Vergleich der Medien:


Der Manga
  • Autor*in: Amahara
  • Illustrator*in: Masha
  • Erscheint seit: August 2016
  • Erschienene Bände: Japanisch 6, Englisch 5 (Band 6 erscheint am 14.12.2021 bei Yen Press)

Der Manga erscheint seit 2016 in Fujimi Shobos „Dragon Comics Age“-Magazin. Die zusammengefassten Bände erscheinen bei Kadokawa im Print.

Stilistisch ist der Manga eher einfach gehalten. Das gilt unter anderem für die Hintergründe und auch die Charaktere sind deutlich niedlicher umgesetzt und wirken somit oft wie Chibis. Man sieht sehr gut, dass der Manga einen größeren Fokus auf Comedy, als auf Erotik legt.
Band 1 bis 3 waren die direkte Vorlage für den Anime. Da mittlerweile 6 Bände erschienen sind, hoffe ich, dass die Serie trotz der Kontroverse eine zweite Staffel erhält. Wer nach detaillierten Erotik-Szenen sucht, der ist im Manga aber defintiv an der falschen Adresse. Bis auf ein paar Nippel-Blitzer gibt es hier nichts in dieser Richtung zu sehen.


Die Light Novel
  • Autor*in: Tetsu Habara
  • Illustrator*in: W18
  • Erscheint seit: Dezember 2018
  • Erschienene Bände: 2

Die erste Light Novel zu „Interspecies Reviewers“ mit dem Titel „Ecstasy Days“ erschien im Dezember 2018. Band 2, „Marionette Crisis“, erschien dann im August 2020. Derzeit ist noch unklar, ob es hier einen dritten Band geben wird.

Die Light Novel ist genau wie der Manga und der Anime in einzelne Episoden aufgeteilt. Im Gegensatz zu den anderen Serien des Franchises liegt hier der Fokus auf dem erotischen Aspekt der Handlung. Bücher haben es meiner Erfahrung nach in dieser Hinsicht im Vergleich zu bildlichen Umsetzungen wesentlich einfacher, mit solchen Inhalten durchzukommen.

Stilistisch gefallen mir die Illustrationen von W18 sehr gut. Beide Bände enthalten jeweils 4 Farbillustrationen sowie 7 s/w Bilder.
Im Fokus der Illustrationen liegen hier meistens die weiblichen Charaktere in sexy Posen. Die Hintergründe sind meistens nicht vorhanden oder nur leicht angedeutet. Aber wer schaut bei solchen Bildern schon auf den Hintergrund? 😉

Beide Bände enthalten Kapitel, die wir schon aus dem Manga/Anime kennen, haben aber größtenteils einen komplett neuen Inhalt. Ich würde sie nur Lesenden empfehlen, die ein großes Herz für Schmuddel-Erotik haben. Obwohl ich selbst in den meisten Fällen Light Novels bevorzuge, habe ich mich teilweise beim Lesen gelangweilt. Viele Kinks kennenzulernen ist für mich in Ordnung, aber ich muss sie nicht bis ins kleinste Detail beschrieben bekommen und hätte mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.


Die Anthologie
  • Erscheint seit: Januar 2020
  • Erschienene Bände: Japanisch 2, Englisch 1 (Band 2 erscheint am 08.02.2022 bei Yen Press)

„Interspecies Reviewers Comic Anthology: Darkness“ Band 1 ist eine Sammlung bestehend aus 20 kurzen Mangas mit jeweils 6 – 8 Seiten Inhalt. In dieser Anthologie sind unter anderem Okayado („Die Monster Mädchen“), Daisuke Hiyama („Peter Grill and the Philosopher’s Time“) und coolkyousinnjya („Miss Kobayashis Dragon Maid“) mit Kapiteln vertreten.

Stilistisch und inhaltlich unterscheiden sich die Beiträge dadurch natürlich mehr. Manche fokussieren sich auf Comedy, während andere sehr deutlich in die Ecchi/Hentai-Kategorie fallen. Zu sehen gibt es hier – genau wie bei dem Manga – dennoch höchstens ein paar Nippel. Alle anderen erotikrelevanten Organe werden nicht gezeigt. Da auf so wenigen Seiten nicht viel Platz ist, hat keiner der Beiträge viel Handlung zu bieten. Im Franchise ist die Anthologie für mich die schwächste Reihe, jedoch ist sie für Manga-Lesende zu empfehlen, die auch die Werke der beteiligten Manga-ka zu schätzen wissen.


Der Anime
©天原・masha/株式会社KADOKAWA/異種族レビュアーズ製作委員会
  • Studio: Passione
  • Erschienen: bisher 1 Staffel (12 Episoden)

Ein detailliertes Review zum Anime zu „Interspecies Reviewers“ von unserem Redakteur Mithos findest du hier: Volume 1 & Volume 2

Insgesamt muss ich sagen, dass der Anime für mich persönlich tatsächlich die beste Umsetzung der Geschichte ist. Stilistisch, als auch inhaltlich hält er sich sehr stark an die Original-Vorlage, sieht dabei jedoch noch einen Tick besser aus. Besonders wenn es um die Reviews von Stunk und Co. geht, ist eine gesprochene Umsetzung interessanter.Sowohl im Manga, als auch in der Light Novel sind die Reviews zwar grafisch aufbereitet, jedoch nur ein zusätzlicher, langer Text der oft den Inhalt des gerade passierten wiederholt. Der Anime ist hierzulande auf WAKANIM abrufbar oder bei peppermint anime auf Disc erhältlich und ein guter Einstieg in das Franchise.


Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider. Die hier dargestellte Meinung entspricht nicht notwendigerweise der Meinung von AnimeNachrichten.de.

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kaldlight
Light Novel Autorin, Seit Oktober 2021 Teil der Redaktion.
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