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Tales of Arise ist der aktuellste Ableger der Tales of-Spielereihe und gleichzeitig der Nachfolger von Tales of Berseria. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut und nehmen in diesem Review auch Bezug auf Änderungen im Vergleich zu Tales of Berseria.

Ein Anime zum Spielen

Zunächst müssen wir euch gestehen, dass uns das Spiel direkt zu Beginn begeistert und vollkommen mitgenommen hat. Es beginnt mit einem typischen Anime Opening inklusive einem tollen Theme-Song. Anschließend geht das Abenteuer in Tales of Arise los. Für uns fühlt es sich so an als hätte man einen Action-Abenteuer-Anime genommen und daraus ein Spiel gemacht. Beim Anime schauen haben wir richtig oft den Wunsch nach einem gut gelungenem Spiel zum Anime, da es oftmals tolle Kampfszenen gibt, bei denen man gerne selbst übernehmen würde, wie beispielsweise bei Fairy Tail.

Nun hat man uns quasi ein Spiel serviert, was sich handlungstechnisch und vom Storytelling super eignen würde, um daraus einen eigenen Anime zu machen. Der Zukunftswunsch für dieses Spiel ist jedenfalls ein Anime zum Spiel. Es gibt ebenfalls viele animierte Sequenzen, bei denen man entspannt zuschauen und zuhören kann, um neue Informationen zur Story zu bekommen. Das macht sehr viel Spaß!

Darum geht es in dem Spiel

Wir wollen euch nicht zu viel von der Story erzählen, da wir euch nicht spoilern wollen. Deswegen skizzieren wir nur kurz, was euch in diesem Spiel von der Handlung her erwartet. Ihr startet das Ziel mit Alphen, welcher aus Dahna stammt und sein Leben bisher als Sklave verbrachte. Durch ein besonderes Ereignis hat er seine Erinnerungen und sein Schmerzempfinden verloren. Die zweite Protagonistin, Shionne, wurde auf Rena geboren und ist mit einem Fluch belegt. Jeder, der sie versucht zu berühren, spürt Schmerzen, da sie von unsichtbaren Dornen umgeben ist. Alphen versucht mit Shionne dem Leben als Sklaven zu entkommen und schließt sich einer Gruppe von Widerstandskämpfern an.

Zusammen schmieden sie Pläne, um die fünf mächtigen Lords zu stürzen. Diese Lords sind die Herrscher in der Spielwelt, welche die Sklaverei betreiben, um sich gegenseitig in einem Wettbewerb zu messen. Jeder Lord ist Herrscher eines bestimmten Gebietes. Wer am Ende des Wettbewerbs die meiste Astralenergie gesammelt hat, wird zum Herrscher der Welt ernannt. Für das Sammeln der Astralenergie sind die Sklaven zuständig. Soweit zum Grundgerüst der Handlung im Spiel. Den Rest der Geschichte erfahrt ihr dann beim selber Spielen.

Die atmosphärische Gestaltung in dem Spiel ist herausragend

Die atmosphärische Gestaltung hat uns direkt umgehauen und mitgenommen. Wer Anime oder JRPGs liebt, wird dieses Spiel ebenfalls in seinen unterschiedlichen Facetten lieben. Wir bekommen authentische musikalische Untermalung im Stil eines Anime geliefert, welche gut komponiert ist und die Atmosphäre in dem Spiel jedes Mal gut widerspiegelt. Da lohnt es sich manchmal auch einfach rumzustehen und den Klängen zu lauschen. Wie bereits erwähnt gibt es viele Zwischensequenzen, was uns in einem JRPG gut gefällt. Oftmals muss man in JRPGs fast nur lesen, doch hier gibt es auch einiges zum Anschauen! Wir haben das Spiel natürlich mit der japanischen Sprachausgabe gespielt und dort wurden herausragende Sprecher eingesetzt, welche die Charaktere im Spiel sehr authentisch verkörpern.

Zudem bietet uns das Spiel eine lebendige Spielwelt mit vielen verschiedenen Details, die es zu entdecken gilt. Blickt man genauer hin, merkt man, dass es Dynamik in der Spielwelt gibt. Viele NPCs stehen nicht nur in der Ecke rum, sondern kümmern sich um ihre Wäsche oder kochen. Auch bei größeren Monstergebieten hat man nicht das Gefühl, dass man allein unterwegs ist. Verschiedene Monster füllen die Gebiete aus und es gibt oftmals geheime Kammern oder Aussichtspunkte, bei denen es sich lohnt auf Erkundung zu gehen.

Grafisch gefällt uns die atmosphärische Gestaltung ebenfalls ausgezeichnet. Hier wurde auch auf Details Wert gelegt und die Spielwelt hat verschiedene Ecken, die es zu entdecken gibt. Beim genauen Hinschauen sieht man, wie detailliert die Hintergründe dargestellt sind und das eine hochwertige grafische Oberfläche verwendet wurde. Es gibt Schauplätze, welche sich dynamisch verändern und beispielsweise nach dem Besiegen eines Bosses komplett anders aussehen. Insgesamt sind die Schauplätze sehr gut in Szene gesetzt. Das ist kein Vergleich zu Tales of Berseria, wo man noch sehr matschige Texturen vorfand und die Atmosphäre im Vergleich zu Tales of Berseria hat Tales of Arise in allen Punkten eine Revolution und quasi einen neuen Benchmark für die Tales of-Spiele geschaffen. Wenn sich das auch so in den Nachfolgern etabliert, werden Tales-Spiele in Zukunft ein deutlich besseres Spielerlebnis als früher haben.

Etwas schade ist es jedoch, dass wir keine große Vielfalt an stationären Läden vorfinden. Die Städte sind eher klein, aber dafür lebendig gehalten, was gut gelungen ist. Aber oftmals finden wir Marktplätze oder Straßen vor, wo wir eigentlich nur durchlaufen und NPCs quatschen können. Das Erlebnis mal in ein Haus reinspazieren zu können und einen außergewöhnlichen Händler oder einen speziellen NPC anzutreffen, bleibt uns hier jedoch vorenthalten. Zudem möchten wir noch erwähnen, dass es in dem Spiel keine Oberwelt gibt.

Viele Möglichkeiten zur Personalisierung der Charaktere

Zusätzlich gefallen uns die vielfältigen Möglichkeiten zur Personalisierung der Charaktere. Ob mit dem Einsatz von Echtgeld oder ohne, beides ist möglich. Wir haben die Ultimate Edition des Spiels getestet, wo auch ganz viele Outfits zu den Charakteren enthalten sind, welche ihr in den Screenshots aus diesem Artikel begutachten könnt. Insgesamt waren die Outfits zum Start ganz schön, da man durch die Auswechslung etwas Abwechslung hat und seinen Charakter gut ankleiden konnte. Ob sich jedoch der Aufpreis für die jeweilige Edition nur für die Outfits lohnt, muss jeder für sich entscheiden.

Wer hingegen keine zusätzlichen Ausgaben tätigen möchte, um seine Charaktere persönlich zu gestalten, hat ebenfalls tolle Möglichkeiten im Spiel. Mit der Zeit lassen sich durch das Erkunden oder durch den Fortschritt in der Haupthandlung verschiedene Outfits finden. Ihr startet quasi als armer Sklave und kämpft euch zu einem immer hochwertigeren Aussehen vor. Zusätzlich gibt es Eulen, die sich in der Spielwelt verstecken. Findet ihr diese, könnt ihr eure Charaktere mit tollen Accessoires ausrüsten, beispielsweise Katzenohren oder einem Wolfsschwanz. Gut gemacht ist auch, dass die Outfits separat von der aktuellen Ausrüstung auswählbar sind. Gefällt euch eine Rüstung oder eine Waffe beispielsweise von den Werten gut, aber von der Optik nicht, zieht ihr sie an, aber könnt ein anderes Outfit für die Optik drüberlegen.

Spielerfreundliche Gameplay-Mechaniken

In Tales of Arise finden wir eine Reihe von spielerfreundlichen Gameplay-Mechaniken vor, die uns jedes Mal eine gewisse Entscheidungsvielfalt erlauben. Ein tolles Feature sind die Erinnerungen. Durch das aufmerksame Beachten des Bildschirms ist auf der Playstation unten rechts manchmal ein R1-Symbol zu erkennen. Dies weißt darauf hin, dass man durch das Drücken der R1-Taste sich eine neue Erinnerung anschauen kann. Dies ist jedoch rein optional, um weitere Hintergrundinformationen zur Handlung zu erlangen. Wer darauf keine Lust hat, kann sich diese Erinnerungen auch später am Lagerfeuer anschauen. Gut gemacht sind diese ebenfalls, da sie Comic-mäßig gestaltet sind und so die jeweiligen Hintergrundinformationen zur Handlung erzählen.

Zusätzlich braucht man nicht ewig durch Maps rennen, um irgendein Symbol auf der Karte zu finden. In Tales of Arise kann man sich einfach auf der Karte durch die Maps klicken und so beispielsweise Besonderheiten bei den jeweiligen Orten untersuchen oder den Ort für die nächste Missionsaufgabe einstudieren. Dort kann man sich dann von jedem Ort aus bequem zu einem anderen Schnellreisepunkt teleportieren. In bestimmten Punkten der Haupthandlung ist die Schnellreisefunktion jedoch deaktiviert. Ebenfalls ist sichtbar, welcher NPC bereits angesprochen wurde, was hilfreich ist, wenn man gerne NPCs anspricht, welche zusätzliche Hintergrundinformationen liefern. Wenn wir eine Quest abschließen möchten und unser Inventarplatz für ein bestimmtes Item voll ist, wird eine Warnung herausgegeben, ob wir diesen Gegenstand verlieren möchten. Das ist sinnvoll, um beispielsweise das Item vorher noch zu verbrauchen oder zur verkaufen, bevor man die Quest abschließt und es verschenkt.

Auch auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad sind Bosskämpfe anspruchsvoll und fordern Geschick bei der Taktik. Das ist besonders für Spieler auf niedrigeren Schwierigkeitsstufen interessant, um ab und zu ebenfalls eine kleine Herausforderung zu meistern und den Boss letztendlich auch als starken Boss wahrzunehmen. Zusätzlich gibt es ebenfalls sogenannte Giganten, mit welchen wir zu Beginn wenig anfangen können, da es sich hierbei um eine Art Weltenboss handelt. Sie zu besiegen verspricht große Belohnungen. Eine tolle Idee, um die Gebiete auch für eine spätere Rückkehr nochmals interessant zu machen, da man sich diesen Gegnern erst ebenbürtig stellen kann, wenn man auf einem höheren Level ist.

Sowohl die seltenen Giganten als auch verschiedene versteckte Items laden den Spieler zum Erkunden der Welt ein. Das hat uns viel Spaß gemacht, da es immer etwas neues zu entdecken gibt und es sich lohnt, alle Ecken abzusuchen. Zudem ist es positiv, dass wir in diesem Spiel keine Flut an unnötigen Nebenquests haben. Dafür werden uns wenige, aber spaßige Nebenquests geboten, welche teilweise eine tolle Nebenhandlung mit weiteren Hintergrundinformationen bieten. Ähnlich wie im Final Fantasy VII Remake befinden sich hier Areale, in denen man sich im Spiel fortbewegt. Diese sind eher klein gehalten, aber dafür lebendig. Eine richtige Open World gibt es nicht. Je nach Fortschritt in der Haupthandlung, kann man auf der Weltkarte weiter oder weniger weit reisen. Auf der Playstation 4 kann man durch die R2-Taste rennen, um sich schneller fortzubewegen.

Insgesamt ist das Gameplay hervorragend und wir haben eine Vielfalt von unterschiedlichen Mechaniken, die uns den Spielfluss erleichtern. Schade ist jedoch, dass man bei Tales of Arise auf einen lokalen Multiplayer verzichtet hat. Besonders für Spieler, die nicht alleine zu Hause sitzen, ist es verschenktes Potenzial. Im Vorgänger Tales of Berseria war beispielsweise ein lokaler Multiplayer im Kampf möglich und es konnten bis zu 4 Spieler im Kampf mitwirken. Warum man sich bei Tales of Arise gegen diese Funktion entschieden hat, bleibt uns ein Rätsel.

Fazit

Insgesamt ist Tales of Arise für jeden Anime-Fan und JRPG-Liebhaber ein absolutes Must-Have! Für uns ist das Spiel eines der besten JRPGs der letzten Jahre, wenn nicht sogar das beste. Zum 25. Jubiläum der Tales-Spielereihe haben die Entwickler vieles versprochen, aber mit Tales of Arise unsere Erwartungen übertroffen. Zwischen dem Vorgänger Tales of Berseria und Tales of Arise liegen in allen Punkten Welten von Unterschieden. Auch die Unreal Engine 4 hat dem Spiel grafisch eine tolle Inszenierung verpasst. Die Verknüpfung von Anime und Spielen haben in der Vergangenheit schon viele Spiele versucht, doch da war die Umsetzung meistens dürftig.

Tales of Arise hingegen ist die beste Verknüpfung zwischen einem Anime und einem Spiel. Auch wenn es offiziell nur ein Spiel ist, die Geschichte ist Schritt für Schritt toll in einem Anime inszeniert worden. Für uns ist es einfach ein toller Anime, den man spielen kann und die Entdeckung des Jahres! Wenn die Tales-Spielereihe in Zukunft so weitergeht, werden JRPG-Fans noch viele tolle Spiele serviert bekommen.

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