© 2020 Nintendo.

„Animal Crossing: New Horizons“ ist vor kurzem für die Nintendo Switch erschienen. Wie in jedem Animal Crossing Spiel geht es hier darum, sein virtuelles Leben zu gestalten. Speziell in New Horizons geht es um das Inselleben und darum die Insel nach seinen eigenen Wünschen zu gestalten. Da es bei diesem Spiel so viel individuell zu entdecken und erleben gibt, haben wir uns entschieden, dieses Spiel gleich von zwei Redakteuren testen zu lassen, um euch auch etwas unterschiedliche Sichtweisen präsentieren zu können. Ich als Animal Crossing-Veteran, werde New Horizons in diesem Review immer etwas mit Let’s go to the City vergleichen, da das mein letztes Animal Crossing war, was ich gespielt habe. New Leaf habe ich leider nie gespielt, weswegen ich dazu auch nichts vergleichen kann.

Aller Anfang ist schwer

Direkt zu Beginn fällt auf, dass „Animal Crossing: New Horizons“ etwas anders ist, als man es gewohnt ist. Normalerweise startet man und findet schon alle Einrichtungen und Einwohner vor und kann sich total auf die Erkundung fokussieren. Nun ist es aber mal nicht so. Am Anfang fühlt man sich etwas, wie in einer völlig neuen Welt. Der Start mit dem „Reif-für-die-Insel-Package“ signalisiert einem etwas Urlaubsstimmung, doch seinen Traumurlaub muss man sich dann doch selber aufbauen. Am Anfang gibt es noch relativ wenig auf der Insel, doch wie heißt es so schön: ohne Fleiß keinen Preis.

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Da sind wir dann selber gefragt, um uns die Insel nach unseren Wünschen aufzubauen. Deswegen fühlt es sich anfangs vielleicht etwas leer und einsam auf der Insel an, doch eigentlich ist das auch mal eine tolle Abwechslung für das Spiel. So erlebt man gerade in der ersten Woche des Spielens immer wieder einen neuen Erfolgsmoment und erfreut sich quasi jeden Tag über etwas neues. Das schöne ist auch, dass man sich seine Insel komplett individuell gestalten kann. Wir dürfen uns aussuchen, wo die Bewohner ihr Haus haben, wo wir unser Zelt aufstellen und wo alle anderen Gebäude stehen. Einzig der Hauptplatz ist zum Start vorgegeben und der Wohnort der zwei Bewohner zu Beginn des Spiels steht schon fest. Im späteren Verlauf ist das alles jedoch kein Problem, da wir gegen etwas Kleingeld jedes Gebäude neu platzieren können.

Zudem gibt es am Anfang noch keine Brücken oder Treppen. Deswegen kann man zu Beginn auch nur einen kleinen Teil der Insel erkunden, da wir zunächst Werkzeug benötigen, um weitere Teile betreten zu können. Doch später kann man Brücken und Treppen bauen. Das macht echt viel Spaß, da man alles individuell gestalten kann. So könnte man später beispielsweise auch eine Wohnsiedlung auf der Insel erstellen, wenn man alle Bewohner nah beieinander wohnen lassen möchte. Zusätzlich kann man nun alles auf der Insel platzieren. So kann man die Insel z.B. mit verschiedenen Möbelstücken gestalten.

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Das Minecraft-Feeling in Animal Crossing

Beim Spielen musste ich öfter etwas schmunzeln, da ich immer an meine Erlebnisse in Minecraft zurückdenken musste, ob es nun das Farmen von Holz, Erzen oder anderen Materialien ist. In „Animal Crossing: New Horizons“ kommt dem Crafting eine besondere Rolle zu. Manche Spieler werden das bestimmt sehr gut finden, da das momentan im Trend ist, aber irgendwie hat sich das Spiel dadurch auch stark verändert. Es hat seine Vorteile, aber auch Nachteile. Einerseits ist es super, dass man nun verschiedene Möbelstücke und Gegenstände selbst herstellen kann. Andererseits ist das alles auch viel mit Farmen verbunden. Das ist natürlich nicht perse schlecht, da es so auch mehr zu tun gibt, aber es zwingt einen manchmal auch zu Aufgaben, auf die man in dem Moment eigentlich gar keine Lust hat.

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Ein gutes Beispiel hierfür sind die Werkzeuge. Hier hat man nun auch das Prinzip eingeführt, dass diese nach einer gewissen Zeit kaputt gehen, jedoch sieht man leider nicht den Grad der Abnutzung und weiß somit nicht genau, wann das passiert. Das könnte manchmal zu unglücklichen bzw. unvorbereiteten Momenten führen, z.B. beim Fangen von Insekten oder beim Besuch von anderen Inseln. Wenn einem wertvolle Insekten deswegen entwischen, frustriert das, genauso wenn man beim Besuch einer Insel dann doch Meilen einlösen muss, weil man die notwendigen Materialien gerade nicht parat hat. Auch wenn man gerade ganz in seine Arbeit vertieft ist und sich mit dem Angeln, Holzhacken oder dem Fangen von Insekten etwas entspannen möchte, ist das etwas nervig. Man muss seine Arbeit unterbrechen, wieder zur Werkbank und das Werkzeug neu herstellen. Hat man gerade nicht die notwendigen Materialien auf Vorrat gesammelt, muss man zunächst auch noch diese sammeln. Man könnte die Werkzeuge auch kaufen, aber der Shop hat beispielsweise auch nach 22 Uhr geschlossen.

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Spaß machen tut es hingegen, wenn man irgendwas schönes bauen möchte und hart darauf hinarbeitet. Allerdings ist es da dann auch nervig, wenn z.B. die Axt kaputt geht und man wieder eine andere Aufgabe davor schieben muss. Es ist auch eine super Idee, die Anleitungen dem Spieler Stück für Stück zukommen zu lassen, egal ob durch Bewohner, Flaschenpost, oder Pakete. Es gibt viele Möglichkeiten, um neue Anleitungen zu erhalten. Manchmal fühlt man sich jedoch regelrecht davon bombardiert, da könnten die Abstände bis zur nächsten Anleitung etwas länger sein. Wer jedoch schnell viele Sachen craften möchte, findet zügig die passenden Anleitungen. Etwas schade finde ich es, dass jede Flaschenpost eine Anleitung enthält und nicht auch mal etwas anderes, wie z.B. nur einen lieben Text oder eine wichtige Information.

Das Kernelement des Spiels kommt erst relativ spät zum Vorschein – und zwar die Möglichkeit, dass man seine ganze Insel komplett nach seinen Wünschen gestalten kann. Wer mit diesem Willen ins Spiel startet, muss etwas Geduld haben und vorher erstmal andere Arbeiten erledigen, bevor er die vollständige Kontrolle über die Insel hat. Das ist allerdings auch ganz gut, da man sich so Schritt für Schritt alles erarbeitet und sich jeden Tag mit neuen Gegebenheiten vertraut machen kann. Somit wird man nicht einfach in eine Welt mit tausend Funktionen geworfen und man weiß direkt, wie man vorgehen muss.

Spielen in Echtzeit

Was das Spiel manchmal allerdings ein wenig ausbremst, ist das Spielerlebnis in Echtzeit. Wie schon erwähnt, ist es schön, dass man dadurch fast jeden Tag etwas hat, worüber man sich freuen kann. Dennoch ist das für Spieler, die es gerne den ganzen Tag spielen möchten, etwas ausbremsend. Möchte man nämlich etwas neues bauen oder zieht ein neuer Bewohner ein, muss man dafür einen Tag warten. Besonders auffällig war dies zu Beginn beim Bau des Museums.

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Während man normalerweise gern direkt alle möglichen Insekten und Fische fangen und dem Museum spenden möchte, musste man sich hier nun etwas gedulden. Zu Beginn nimmt Tom Nook nur 5 Exemplare für das Museum an. Anschließend dauert es wieder einen Tag, bis der Museumsleiter Eugen auf die Insel kommt. Bis das Museum dann fertiggestellt ist, vergeht wieder etwas Zeit. Gerade wenn man zu Beginn viele neue Insekten und Fische sammelt, ist dies etwas nervig. Deswegen ist man erstmal gezwungen seine Insel mit den bisherigen Exemplaren vollzustellen, um dann bei der Eröffnung des Museums alle gleichzeitig spenden zu können.

Dennoch können wir dieser neuen Erfahrung des Spielens in Echtzeit auch Positives entnehmen: Man ist eigentlich jeden Tag motiviert das Spiel etwas zu spielen, da immer etwas neues passiert. In manchen Situationen könnte das aber auch etwas nervig sein, falls man nicht jeden Tag zum Spielen kommt. Besonders in den ersten Tagen warten Tag für Tag verschiedene Aufgaben auf den Spieler, die am Ende wieder mit einer Wartezeit von einem Tag enden. Hat man also zu Beginn nicht die Zeit dafür, muss man für bestimmte Dinge etwas länger warten. Beim Spielen ist man nämlich meistens darauf fokussiert am Tag alle Aufgaben, wofür man den Tag warten muss, abzuschließen, damit man am nächsten Tag weitermachen kann. Da war die frühere Funktion mit dem Schlafengehen irgendwie etwas angenehmer.

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Besonders die verschiedenen Tageszeiten können stören, wenn man beispielsweise am Tag arbeiten muss und nur abends Zeit zum Spielen hat. Im schlimmsten Fall kann man dann meistens nur abends oder nachts spielen und die ganze Zeit Dunkelheit zu haben ist dann etwas blöd, da besonders der Tag in New Horizons durch die schöne Farbkraft und die helle Atmosphäre zum Spielen motiviert. Ungeduldige Spieler können durch die Umstellung des Datums und der Uhrzeit auf der Nintendo Switch zwar immer etwas cheaten, doch bin ich der Meinung, dass das den Spaß am Spiel verderben würde. Deswegen habe ich auch nichts an meiner Switch verstellt, um euch das Erlebnis eines normalen Spielers präsentieren zu können.

Events

Ehrlich gesagt war das Versprechen von Events eine spannende Ankündigung. Deswegen habe ich mit dem Verfassen dieses Reviews auch absichtlich etwas gewartet, um meine Erlebnisse aus dem Osterevent darstellen zu können. Animal Crossing lebt von Events und diese bringen jedes Mal etwas Abwechslung ins Spiel, egal ob es das Auftauchen von bestimmten Personen auf der Insel ist oder verschiedene Turniere. Dadurch wird das Spiel erst richtig interessant.

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Zu Ostern, hat man sich wirklich gute Sachen einfallen lassen. Man läuft beispielsweise über die Insel und auf einmal steht der Osterhase vor einem. Dieser erzählt einem dann etwas mehr zu diesem Event und dass es wohl am Ostersonntag etwas ganz besonderes geben wird. Anschließend rät er dem Spieler dazu, Eier zu sammeln. Diese Eier kann man durch verschiedene Aktivitäten auf der Insel vorfinden. Beim Angeln, an Steinen, an Bäumen, in der Erde oder an Ballons.

Es gibt viele Wege, um an Eier zu kommen. Dabei handelt es sich immer um verschiedene Eier. Diese benötigt man, um spezielle Gegenstände aus dem Osterevent herzustellen. So kann man sich beispielsweise seine Osterdekoration selber basteln. Die Anleitungen zu den Ostergegenständen muss man jedoch auch erstmal finden. Wie immer heißt es: ohne Fleiß kein Preis. Wer möglichst viele Gegenstände haben möchte, spielt also viel, bevor das Event vorbei ist. Durch diese Events motiviert das Spiel auch immer wieder dazu reinzuschauen und mitzumachen.

Zusätzlich bietet die Option auf andere Inseln zu fliegen auch sozusagen einen Event-Charakter. Dadurch kann man nämlich viele verschiedene Inseln kennenlernen und erkunden. Nützlich ist es auch, regelmäßig ein Meilenticket einzulösen, um andere Inseln auch offline zu erkunden. Diese sind jedes Mal anders. Deswegen kann man auch zu keiner Insel zurückkehren und sollte möglichst viel von dort mitnehmen. Jedoch gibt es verschiedene Themen von Inseln. Auf manchen findet man z.B. bestimmte Blumen oder auf anderen bestimmte Bäume und Früchte. Zudem habe ich auch von einer Insel voller Vogelspinnen gehört. Der Überraschung sind dabei wohl keine Grenzen gesetzt.

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Es lohnt sich jedenfalls diese Inseln sofort zu erkunden, denn dort bekommt ihr eure ersten Einwohner. Sprecht dazu einfach die Dorfbewohner der jeweiligen Insel zweimal an und überzeugt sie, zu euch zu ziehen. Nachdem ihr drei Einwohner überredet habt, kommen diese nach und nach auf eure Insel. Doch auch hierfür müsst ihr im Vorfeld etwas tun, nämlich dem armen Tom Nook unter die Arme greifen. Dazu wählt ihr die Orte für die Häuser aus und müsst zusätzlich Materialien für die Möbel beschaffen. Tom Nook predigt übrigens immer wieder, dass ihr als Inselsprecher zum Erfolg der Insel beitragen müsst. Gewöhnt euch also daran, die Arbeit zu erledigen.

Animal Crossing im digitalen Zeitalter

Mit „Animal Crossing: New Horizons“ passt sich das Franchise auch etwas an das digitale Zeitalter an. Immer dabei habt ihr nun euer Nook Phone. Darauf befinden sich viele verschiedene Apps, die euch helfen. Beispielsweise eine Kamera, eine Karte oder die Faunapädie könnt ihr vorfinden. Zusätzlich erhaltet ihr alle Bastelanleitungen auch direkt auf euer Nook Phone. Somit habt ihr alles immer direkt gespeichert.

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Des Weiteren finden auch Quests ihren Weg ins Spiel. Das ist meiner Meinung nach eine der besten Neuerungen. Endlich gibt es durch das Nook-Meilen-System auch eine Möglichkeit, um Aufgaben zu erfüllen. Nachdem ihr eine Quest erledigt habt, schließt ihr sie direkt auf eurem Nook Phone ab und erhaltet die nächste. Keine Sorge, ihr erhaltet jeden Tag neue, wodurch man nicht durch schwierige Aufgaben aufgehalten werden kann. Wer jedoch Spaß daran hat diesen Aufgaben nachzugehen, kann das beliebig oft machen.

Das schöne ist, dass ihr dadurch Nook Meilen sammelt, die ihr in nützliche Gegenstände eintauschen könnt. Zeitgleich führen die Nook Meilen auch eine zweite Währung neben den Sternis ein. Es ist sinnvoll diese beiden Währungen zu trennen. Sternis sind zum Kaufen von Items gedacht. Nook Meilen hingegen können auch für zusätzliche Verbesserungen wie z.B. ein größeres Inventar, neue Frisuren oder neue Bastelanleitungen verwendet werden. Des Weiteren könnt ihr diese auch gegen spezielle Möbelstücke, Sterni-Coupons oder Meilentickets eintauschen. Insgesamt ist man sehr motiviert Meilen zu sammeln.

Fazit

In „Animal Crossing: New Horizons“ gibt es einfach sehr viel zu entdecken. Ich könnte euch noch viele weitere Geschichten über meine Erlebnisse im Spiel erzählen, doch das würde den Rahmen sprengen. Am besten, ihr erkundet das Spiel einfach selbst. Selbst wenn ihr noch nie etwas mit Animal Crossing zu tun hattet und ihr noch am überlegen seid, gebt dem Spiel eine Chance! Besonders momentan in Zeiten von Corona, hilft euch das Spiel das zu simulieren, was momentan physisch einfach nicht geht. Und zwar soziale Kontakte.

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In Animal Crossing geht es eigentlich immer viel um die sozialen Kontakte im Spiel. Habt ihr ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern, helfen sie euch und bleiben lange, doch wenn ihr sie mit dem Kescher schlagt oder ignoriert, ziehen sie irgendwann aus. Zusätzlich könnt ihr Freunde, die das Spiel haben, auch virtuell treffen. Beispielsweise könnt ihr deren Insel besuchen oder sie auf eure Insel einladen und gemeinsam an eurer Trauminsel arbeiten. Der Anfang im Spiel ist vielleicht etwas ungewohnt, doch bereits nach kurzer Zeit lernt ihr, das Spiel zu lieben und euch individuell auszutoben.

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Ich bin der Björn und schon seit 2018 Teil des Redaktionsteams von Animenachrichten. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Themenbereiche Games, Events und Kulinarik.
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